@book{SchubertSpieckermann2010, author = {Herbert Schubert and Holger Spieckermann}, title = {Standards des Quartiermanagements}, publisher = {Verlag Sozial Raum Management}, address = {K{\"o}ln}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:832-epub4-15227}, pages = {106}, year = {2010}, abstract = {Ausgangspunkt des Quartiermanagements bilden Stadtgebiete, die ihre Handicaps nicht aus eigener Kraft beseitigen k{\"o}nnen und in der Stadtentwicklung zur{\"u}ckbleiben. Weil der Problemkontext nicht auf eine einfache Ursache zur{\"u}ckgef{\"u}hrt werden kann, sondern aus einem komplexen Gef{\"u}ge von Faktoren resultiert, kann in diesen F{\"a}llen mit herk{\"o}mmlicher sektoraler Politik nur wenig ausgerichtet werden. Um diese Stadtgebiete wieder in eine geordnete Stadtteilentwicklung zu bringen, bedarf es des neuen Politikansatzes der integrierten, Sektoren {\"u}bergreifenden Stadtentwicklung. Darin bildet das Quartiermanagement als neues Steuerungsinstrument zur integrativen B{\"u}ndelung der Kr{\"a}fte das Kernelement. Es eignet sich, um einerseits die professionellen M{\"o}glichkeiten der kommunalen und intermedi{\"a}ren Akteure aus verschiedenen Feldern und Dezernaten zu verbinden. Andererseits liegt seine St{\"a}rke darin, die vorhandenen Entwicklungspotenziale im Quartier zu wecken, zu aktivieren und zu unterst{\"u}tzen. Damit diese Strukturaufgaben in den Quartieren realisiert werden k{\"o}nnen, m{\"u}ssen seitens der Kommune geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Besonders hervorzuheben ist die Impulshandlung des Stadt-/ Gemeinderates in Form eines politischen Beschlusses zur Umsetzung eines integrierten Handlungskonzeptes f{\"u}r ein jeweiliges Quartier. Das Stadtteil- und Quartiermanagement kann nicht prim{\"a}r als Aufgabe einzelner Akteure, sondern muss als sozialr{\"a}umliches Handlungssystem aufgefasst werden. In den „{\"u}berforderten Nachbarschaften“ sind viele professionelle Akteure in der Regel bereits in der Bearbeitung der lokalen Probleme engagiert, aber ihre Kapazit{\"a}ten sind ersch{\"o}pft und ihre Kompetenzen begrenzt, so dass f{\"u}r das „Missing Link“ ein Quartiermanagement gebraucht wird. Auch wenn der „Quartiermanager“ zentrale Entwicklungs-, Koordinations- und Vernetzungsaufgaben in einem solchen System wahrnimmt, darf das Anforderungsprofil nicht auf ihn beschr{\"a}nkt werden. F{\"u}r den Erfolg der sozialen Quartiersneuerung in einem Quartier ist das gesamte Geflecht der beteiligten Akteure verantwortlich. Quartiermanagement ist als System zu verstehen. Bei Quartiermanagement handelt es sich nicht um eine oder mehrere Personen, die hauptberuflich als Quartiermanager/in arbeiten. Es betrifft ein Netzwerk von Akteuren aus den unterschiedlichen Einrichtungen und Sektoren im Quartier, in dem die Verwaltung, die Politik, die freien Tr{\"a}ger, soziale Einrichtungen, lokale Vereine etc. involviert sind. Jeder Akteur aus dem Netzwerk muss seinen Teil zum Quartiermanagement beitragen. Der einzelne Quartiermanager kann die Situation im Stadtteil nicht zum Besseren ver{\"a}ndern, wenn er nicht die Unterst{\"u}tzung dieses Netzwerkes hat. Damit der Organisationsaufbau eines Netzwerkes f{\"u}r das Stadtteil- und Quartiermanagement gelingen kann, sind die Netzwerkstrukturen prozessorientiert angemessen zu gestalten. Die Etablierung einer wirkungsvollen Netzwerkorganisation der sozialen Stadterneuerung muss sich an einer Kombination von Top-Down und Bottom-Up-Ans{\"a}tzen orientieren, um einerseits die zielorientierte Steuerung sicherzustellen und andererseits nach dem Subsidiarit{\"a}tsprinzip Entscheidungen m{\"o}glichst auf b{\"u}rgernahe Ebenen zu verlagern. Das Quartiermanagement muss auf das jeweilige Quartier zugeschnitten sein. Unterschiedliche Problemlagen und Handlungsbed{\"u}rfnisse erfordern ein Quartiermanagement, das den sozialen, wirtschaftlichen und baulichen Problemlagen im Quartier gerecht wird. Bereits vorhandene Potenziale sind aufzubauen, zu unterst{\"u}tzen und zu aktivieren. F{\"u}r die Entwicklung des Quartiermanagements m{\"u}ssen quartiersbezogene Problemlagen und daraus abgeleitete Handlungserfordernisse in den Mittelpunkt gestellt werden. Zusammenfassend lassen sich aus den Analysen des Quartiermanagements in vielen deutschen Stadtteilen 14 Standards f{\"u}r ein erfolgreiches Quartiermanagement ableiten.}, language = {de} }