TY - THES U1 - Abschlussarbeit (Bachelor) A1 - Schwarz, Benedikt T1 - Explorative Untersuchung ausgewählter Schnittstellen zwischen der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung und Business Continuity Managementsystemen im Kontext des KRITIS-Dachgesetzes N2 - Die Häufigkeit und Intensität globaler Katastrophen nehmen deutlich zu. Vermehrt betreffen deren Auswirkungen auch die Kritische Infrastruktur und führen zu Einschränkungen in der Funktionalität wichtiger Einrichtungen. Insbesondere in Krankenhäusern gibt es viele Prozesse, die es davor zu schützen gilt. Aus diesem Grund soll perspektivisch unter anderem das KRITIS-Dachgesetz auf Grundlage der CER-Richtlinie (EU 2022/2557) bis zum 17. Oktober 2024 verabschiedet werden. Eine Anforderung des KRITIS-Dachgesetztes wird zukünftig unter anderem die Erstellung von Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz beinhalten, welche in Resilienzplänen nachgewiesen werden sollen. Die Maßnahmen aus betrieblichen Kontinuitätsstrategien (=Business Continuity Managementsystemen) können integraler Bestandteil der Resilienzpläne sein. In dieser Arbeit sollen Schnittstellen zwischen Business Continuity Managementsystemen und bereits bestehenden Krankenhausalarm- und -einsatzplänen identifiziert werden. Die Erkenntnisse sollen den von dem KRITIS-Dachgesetz betroffenen Krankenhäusern einen Einblick in die Anforderungen von Business Continuity Managementsystemen geben und dazu beitragen, Umsetzungsmöglichkeiten in Krankenhäusern aufzuzeigen. Im Bearbeitungszeitraum wurden 14 qualitative Experteninterviews mit Vertretern von Krankenhäusern, Behörden, juristischen Einrichtungen und internationalen Krisenvorsorgeexperten geführt, von denen 11 in dieser Forschungsarbeit ausgewertet werden. Die Befragungen wurden halbstrukturiert und mit einer explorativen Herangehensweise durchgeführt, um ein Meinungsbild zu den perspektivischen Anforderungen aus dem KRITIS-Dachgesetz zu erfassen, aktuelle Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz in Krankenhäusern zu identifizieren und potenzielle Herausforderungen in der Umsetzung zu ermitteln. In den Befragungen wurde eine breite Zustimmung zur Notwendigkeit der Etablierung von Business Continuity Managementsystemen als integraler Bestandteil des Resilienzmanagements von Krankenhäusern festgestellt. Die wesentlichen Erkenntnisse sind die Unterscheidung zwischen ereignisspezifischen und prozessbezogenen Vorgehensweisen bei der Identifizierung von Risiken sowie die erweiterten Anforderungen des Business Continuity Managementsystem hinsichtlich des Wiederanlaufs und der Wiederherstellung von Prozessen und Systemen. Synchronisationspotenziale bietet die Krankenhauseinsatzleitung, welche ebenfalls im Business Continuity Managementsystem mit der besonderen Aufbauorganisation als zentrales Organ zur Ereignisbewältigung beschrieben wird. Ebenfalls können bereits vorhandene Redundanzen in die Anforderungen der betrieblichen Kontinuitätsstrategien übertragen werden. Ein zentrales Hindernis für die Umsetzung in Krankenhäusern kann die branchenspezifische Personalnot und die Insolvenzgefahr darstellen. Die Erkenntnisse wurden genutzt, um konkrete Handlungsempfehlungen für die Krankenhäuser zu entwickeln. Eine frühzeitige Identifizierung von Störungen, Notfällen oder Krisen und die entsprechende Meldung an die verantwortlichen Stellen sind wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Ereignisbewältigung. Darauf aufbauend wird die Etablierung eines „Leiters KAEP“ empfohlen, welcher unter anderem für die Erstellung und Aktualisierung der Krankenhausalarm- und -einsatzpläne verantwortlich ist und über einen Gesamtüberblick der relevanten Schnittstellen und Abhängigkeiten aller Abteilungen im Krankenhaus verfügt. N2 - The frequency and intensity of global disasters are increasing significantly. Their effects are also increasingly affecting critical infrastructure and leading to restrictions in the functionality of important facilities. Hospitals in particular have many processes that need to be protected. For this reason, the "KRITIS-Dachgesetz" based on the CER Directive (EU 2022/2557) is to be adopted by October, 17 2024. One of the requirements of the "KRITIS-Dachgesetz" will in future include the creation of measures to increase resilience, which are to be demonstrated in resilience plans. The measures from business continuity strategies (= business continuity management systems) can be an integral part of the resilience plans. The aim of this work is to identify interfaces between business continuity management systems and existing hospital alarm and emergency plans. The findings are intended to give hospitals affected by the "KRITIS-Dachgesetz" an insight into the requirements of business continuity management systems and help to identify implementation options in hospitals. During the research period, 14 qualitative expert interviews were conducted with representatives of hospitals, authorities, legal institutions and international crisis prevention experts, 11 of which are analysed in this research paper. The interviews were semistructured and conducted using an exploratory approach in order to gather an opinion on the perspective requirements of the "KRITIS-Dachgesetz", identify current measures to increase resilience in hospitals and determine potential challenges in implementation. The surveys revealed broad agreement on the need to establish business continuity management systems as an integral part of resilience management in hospitals. The key findings are the distinction between event-specific and process-related procedures when identifying risks and the extended requirements of the business continuity management system with regard to the restart and recovery of processes and systems. Synchronisation potential is offered by the hospital operations management, which is also described in the business continuity management system with the special organisational structure as a central body for incident management. Existing redundancies can also be transferred to the requirements of operational continuity strategies. A key obstacle to implementation in hospitals can be the sector-specific staff shortage and the risk of insolvency. The findings were used to develop specific recommendations for action for hospitals. Early identification of disruptions, emergencies or crises and the corresponding reporting to the responsible parties are essential components of successful incident management. Based on this, the establishment of a "Head of KAEP" is recommended, who is responsible, among other things, for creating and updating the hospital alarm and emergency planning and has a complete overview of the relevant interfaces and dependencies of all departments in the hospital. KW - Krisenmanagement KW - Gesundheitswesen KW - Krankenhaus KW - KRITIS-Dachgesetz KW - Business Continuity Managementsystem KW - Krankenhausalarm- und -einsatzplan KW - Krankenhaus KW - Resilienz Y2 - 2024 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:832-epub4-27008 U6 - https://doi.org/10.57683/EPUB-2700 DO - https://doi.org/10.57683/EPUB-2700 SP - 116 S1 - 116 ER -