@article{Leitner2022, author = {Leitner, Sigrid}, title = {„Wohlfahrtsstaat und Infrastruktur - das Soziale organisieren"}, journal = {Soziale Passagen}, volume = {14}, number = {1}, issn = {1867-0180}, doi = {10.1007/s12592-022-00420-w}, institution = {Fakult{\"a}t 01 / Institut f{\"u}r Sozialpolitik und Sozialmanagement}, pages = {23 -- 40}, year = {2022}, abstract = {Der deutsche Sozialstaat organisiert soziale Sicherung traditionell auf zwei h{\"o}chst unterschiedliche Weisen: Zum einen {\"u}ber die erwerbsarbeitszentrierten staatlichen Sozialversicherungen, die typische Risiken im Lebenslauf f{\"u}r alle Erwerbst{\"a}tigen und ihre Familien absichern, zum anderen {\"u}ber eine bedarfsgepr{\"u}fte Existenzsicherung und individualisierte Hilfen im Einzelfall. Diese wohlfahrtsstaatliche Komplement{\"a}rkonstruktion ist durch sozio{\"o}konomische Ver{\"a}nderungsprozesse unter Druck geraten: Ein verringertes Wirtschaftswachstum, steigende Arbeitslosigkeit und die Alterung der Gesellschaft f{\"u}hrten zu steigenden Ausgaben in der Sozialpolitik, die nicht durch ein entsprechendes Einnahmenwachstum kompensiert werden konnten. Sowohl das Sozialversicherungs- als auch das Grundsicherungssystem wurde entsprechend angepasst, wobei es nicht nur um die K{\"u}rzung von Sozialleistungen ging, sondern auch die normativen Sicherungsziele neu ausgerichtet wurden. Der reformierte Sozialstaat setzt auf Aktivierung, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung - und zwar in allen Bereichen. Damit stellt sich auch grunds{\"a}tzlich die Frage, inwiefern der deutsche Wohlfahrtsstaat in seiner Gesamtheit noch in der Lage ist, soziale Problemlagen aufzufangen. Aus einer ganzheitlichen Perspektive wird daf{\"u}r pl{\"a}diert, die Fragmentierung des sozialen Sicherungssystems zu {\"u}berwinden und auf Basis von konkreten Problemkonstellationen die Organisation des Sozialen neu zu denken.}, subject = {Daseinsvorsorge}, language = {de} }