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Wasserbasierte Restaurierungsverfahren stehen im Verdacht, die Langzeitstabilität von Papieren, die optische Aufheller (engl. optical brightening agents, kurz OBAs) beinhalten, negativ zu beeinflussen. Grund dafür ist eine Farb- und Fluoreszenzveränderung, die bei Papieren mit OBAs im Bereich einer verso aufgebrachten Montierung auftreten. Es wird die These aufgestellt, dass durch das Eindringen von Wasser OBAs im Papier gelöst werden, wodurch der lichtbedingte Zerfall der Aufhellermoleküle katalysiert wird. Ziel der Masterarbeit ist es, die Eignung von etablierten wasserbasierten Restaurierungsverfahren an Papieren mit OBAs zu untersuchen. Hierfür werden drei wässrige Verfahren auf zwei Papieren mit OBAs angewendet und einer künstlichen Lichtalterung unterzogen. Da die Polarität von Wasser ausschlaggebend für das Schadensbild zu sein scheint, werden in den Testreihen ebenfalls zwei Alkohole geringerer Polarität getestet. Die Auswertung erfolgt optisch sowie quantitativ mittels digitaler Bildanalyse, Farbmessungen und Reflexionsmessungen der Probepapiere. Die Untersuchungen ergaben, dass die Farbstabilität der Papiere nach einer wässrigen Behandlung reduziert wird. Nach der Lichtalterung kommt es zu einer Verschiebung des Farbtons und Verringerung der Fluoreszenz im behandelten Areal. Als Grund dafür wird der beschleunigte Zerfall der OBAs erkannt. Das Schadensphänomen verstärkt sich mit steigender Polarität des Lösemittels und wird in seiner Intensität von der Papierzusammensetzung beeinflusst. Während die verringerte Fluoreszenz der Probepapiere bereits optisch sichtbar ist, lassen sich die Farbveränderungen ausschließlich messtechnisch dokumentieren.
Es wurde untersucht, inwiefern verschiedene wässrige Behandlungen die Dimensionen eines geprägten Reliefs auf Papier verändern. Zu diesem Zweck wurden Testreihen mit Blindprägedrucken durchgeführt. Während ein Teil der dafür angefertigten Probekörper verschiedenen wässrigen Behandlungen unterzogen wurde, blieb ein anderer Teil unbehandelt. Anschließend wurden die Dimensionen der geprägten Reliefs aus beiden Gruppen mit einem 3D-Profilometer vermessen. Bei allen behandelten Probekörpern wurden Dimensionsveränderungen festgestellt, die jedoch ohne Vergleichsbild mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind. Die Wässerungsdauer, Wässerungszusätze, der Einsatz von Bleichmedien sowie die Grammatur des Papiers haben die Dimensionsstabilität der geprägten Reliefs kaum beeinflusst, während der zyklische Wechsel zwischen wässriger Behandlung und Trocknung und die Zusammensetzung des Papiers zu stärkeren Veränderungen führen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde eine Risikoeinschätzung und ein Behandlungskonzept für den Prägedruck Hommage à Fontana des Künstlers Günther Uecker erarbeitet.