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Obwohl innerhalb des neueren Professionalisierungsdiskurses der Sozialen Arbeit zunehmend das Wissen und Können von Berufspraktiker*innen in der Praxis fokussiert wird, ist das Professionswissen der Sozialen Arbeit ein bislang nur sehr gering beforschtes Feld. Zentral wird hierbei im Diskurs stets thematisiert und diskutiert, welches Wissen professionell handelnde Sozialarbeitende in der Praxis benötigen, wie sich dieses strukturiert und welche Relevanz dabei dem wissenschaftlich fundierten Wissen zukommt. In dieser Bachelorthesis soll daran anknüpfend aufgezeigt werden, wie das Wissen zu den Zusammenhängen zwischen Substanzabhängigkeit, Fluchtmigration und Integrationsprozessen im Aufnahmeland bei Sozialarbeitenden des noch recht jungen Handlungsfeldes substanzabhängiger Geflüchteter in der niedrigschwelligen Suchthilfe verhandelt sowie strukturiert und genutzt wird. Dabei soll ebenfalls untersucht werden, wie die Wissensinhalte Einzug in die Praxis erhalten und welchen Veränderungen sie dort im Arbeitsalltag unterliegen. Hierzu wurden Leitfadeninterviews mit Sozialarbeitenden geführt, welche in verschiedenen Einrichtungen innerhalb der niedrigschwelligen Suchthilfe tätig sind. Eine zentrale Erkenntnis dieser Thesis stellt dabei dar, dass die Sozialarbeitenden grundsätzlich über ausreichendes theoretisches Rahmenwissen verfügen und versuchen dieses in den Praxisalltag zu integrieren, die Gegebenheiten innerhalb eines Handlungsfeldes in verschiedenen Einrichtungen beziehungsweise Städten jedoch ebenso wie die Erfahrungen und Formen der Berührungspunkte mit der Klientel so unterschiedlich ausfallen können, dass theoretisches Wissenschaftswissen nie vollständig auf einen konkreten Einzelfall bezogen werden kann, sondern immer als Hintergrundwissen im oftmals erfahrungsgeleiteten Handeln mitschwingt, was zwangsläufig einer kontinuierlichen Reflexion mit den Grenzen des eigenen Wissens bedarf. Wie dies konkret innerhalb der niedrigschwelligen Suchthilfe im Kontakt mit geflüchteten substanzabhängigen Menschen geschieht, wird innerhalb dieser Thesis abgebildet.
Das Setting der klinisch-stationären Sozialpsychiatrie ist ein historisch gewachsenes, von medizinisch dominierten Handlungsweisen geprägtes Arbeitsfeld, welches durch die Mannigfaltigkeit der dort agierenden Professionen, interdisziplinäres Handeln verlangt. Sozialarbeiter*innen als Teil dieses Gefüges müssen sich demnach in diesem vorgegebenen Rahmen positionieren. An den Umstand schließt diese im Rahmen einer Bachelorarbeit durchgeführten Studie an. Sie stellt die Frage „Wie reflektieren Sozialarbeiter*innen in der Sozialpsychiatrie interdisziplinäre Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der eigenen Profession?“ als forschungsleitende Fragestellung in den Fokus. Mit dem Erkenntnisinteresse eigener Professionswahrnehmung dort agierender Sozialarbeiter*innen ist sie der qualitativ-rekonstruktiven Professionsforschung zuzuordnen.
Das Forschungsdesign orientiert sich am interpretativen Paradigma, weshalb die Ergebnisse aus den geführten Expert*inneninterviews als exemplarische Tiefenergebnisse zu verstehen sind. Die mit Hilfe der Grounded Theory Methodik gebildeten Schlüsselkategorien stellen die Ergebnisse der Studie dar. In diesen sind Paradoxien sozialarbeiterischen Handelns, Fragen nach der Deutungshoheit in medizinisch dominierten Hierarchien sowie das Spannungsverhältnis zwischen der Darstellung eines egalitären Miteinanders und einem hintergründig bestehenden Machtgefälles sichtbar geworden. Die Arbeit schließt mit einer Ergebniseinordnung vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes sowie dem (professionstheoretischen) Diskurses. Zuletzt bietet sie Anknüpfungspunkt für weitere Forschungsvorhaben im Kontext klinisch-stationärer Sozialpsychiatrie.
Die Arbeit ist in schwerer Sprache geschrieben. Einfache Sprache wäre besser? Sie können gerne der Autorin schreiben. Der Kontakt steht im E-Book beim Editorial.
Für demokratisches Zusammenleben sind politische Partizipation und -Inklusion von Bürger:innen hochrelevant. Dafür bedarf es politischer Information und Bildung, die in Deutschland nicht für alle gleichermaßen zugänglich sind. Barrieren betreffen unter anderem Menschen mit Lernschwierigkeiten. Dass politisches Engagement trotzdem möglich ist, zeigen Selbstvertreter:innen, die sich auf verschiedenen Ebenen unter anderem für ihre Belange einsetzen. Für ihre Arbeit ist der Zugang zu politischen Informationen und politischer Bildung unerlässlich - es existieren also Wege. In der vorliegenden Arbeit werden auf Basis autobiographisch-narrativer Interviews mit Selbstvertreter:innen bestehende politische Informations- und Bildungswege rekonstruiert. Im Ergebnis zeigen sich vielfältige Prozesse, für die in unterschiedlicher Weise z.B. mediale Zugänge (insbesondere das Fernsehen), Sozialkontakte, die Wahrnehmung persönlicher Betroffenheit und Reflexion relevant erscheinen. Ebenfalls sichtbar werden ‚Mühsame Wege‘, also Prozesse erschwerter Auseinandersetzung. Behinderung entsteht hier u.a. durch schwere, überfordernde Sprache und fehlende technische Zugänge. Insgesamt zeigt sich trotzdem: Menschen mit Lernschwierigkeiten finden Wege.
Zusammenfassung in einfacher Sprache:
Politische Partizipation und Inklusion sind für Demokratie wichtig.
Dafür braucht es politische Information und politische Bildung.
In Deutschland haben nicht alle Bürger* und Bürgerinnen* die gleichen Möglichkeiten.
Barrieren betreffen zum Beispiel Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Selbstvertreter* und Selbstvertreterinnen* zeigen aber:
politisches Engagement ist trotzdem möglich.
Für ihre Arbeit müssen sie sich politisch informieren und bilden.
Es gibt also Wege.
In der Arbeit wurden diese Wege erforscht.
Dafür wurden Selbstvertreterinnen* und Selbstvertreter* interviewt.
Aus den Erzählungen in den Interviews hat die Autorin die Wege herausgearbeitet.
Die Ergebnisse zeigen: Die Informations-Prozesse und die Bildungs-Prozesse sind vielfältig.
Manches ist für diese Prozesse wichtig. Zum Beispiel Fernsehen, Sozial-Kontakte, persönliche Betroffenheit und Reflexion.
Für Menschen mit Lernschwierigkeiten ist es manchmal besonders anstrengend, sich politisch zu informieren. Und sich politisch zu bilden. Behinderung entsteht zum Beispiel durch schwere Sprache. Oder weil die notwendige Technik fehlt.
Insgesamt zeigt sich aber: Menschen mit Lernschwierigkeiten finden Wege.