650 Management
Die Häufigkeit und Intensität globaler Katastrophen nehmen deutlich zu. Vermehrt betreffen deren Auswirkungen auch die Kritische Infrastruktur und führen zu Einschränkungen in der Funktionalität wichtiger Einrichtungen. Insbesondere in Krankenhäusern gibt es viele Prozesse, die es davor zu schützen gilt. Aus diesem Grund soll perspektivisch unter anderem das KRITIS-Dachgesetz auf Grundlage der CER-Richtlinie (EU 2022/2557) bis zum 17. Oktober 2024 verabschiedet werden. Eine Anforderung des KRITIS-Dachgesetztes wird zukünftig unter anderem die Erstellung von Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz beinhalten, welche in Resilienzplänen nachgewiesen werden sollen. Die Maßnahmen aus betrieblichen Kontinuitätsstrategien (=Business Continuity Managementsystemen) können integraler Bestandteil der Resilienzpläne sein. In dieser Arbeit sollen Schnittstellen zwischen Business Continuity Managementsystemen und bereits bestehenden Krankenhausalarm- und -einsatzplänen identifiziert werden. Die Erkenntnisse sollen den von dem KRITIS-Dachgesetz betroffenen Krankenhäusern einen Einblick in die Anforderungen von Business Continuity Managementsystemen geben und dazu beitragen, Umsetzungsmöglichkeiten in Krankenhäusern aufzuzeigen. Im Bearbeitungszeitraum wurden 14 qualitative Experteninterviews mit Vertretern von Krankenhäusern, Behörden, juristischen Einrichtungen und internationalen Krisenvorsorgeexperten geführt, von denen 11 in dieser Forschungsarbeit ausgewertet werden. Die Befragungen wurden halbstrukturiert und mit einer explorativen Herangehensweise durchgeführt, um ein Meinungsbild zu den perspektivischen Anforderungen aus dem KRITIS-Dachgesetz zu erfassen, aktuelle Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz in Krankenhäusern zu identifizieren und potenzielle Herausforderungen in der Umsetzung zu ermitteln. In den Befragungen wurde eine breite Zustimmung zur Notwendigkeit der Etablierung von Business Continuity Managementsystemen als integraler Bestandteil des Resilienzmanagements von Krankenhäusern festgestellt. Die wesentlichen Erkenntnisse sind die Unterscheidung zwischen ereignisspezifischen und prozessbezogenen Vorgehensweisen bei der Identifizierung von Risiken sowie die erweiterten Anforderungen des Business Continuity Managementsystem hinsichtlich des Wiederanlaufs und der Wiederherstellung von Prozessen und Systemen. Synchronisationspotenziale bietet die Krankenhauseinsatzleitung, welche ebenfalls im Business Continuity Managementsystem mit der besonderen Aufbauorganisation als zentrales Organ zur Ereignisbewältigung beschrieben wird. Ebenfalls können bereits vorhandene Redundanzen in die Anforderungen der betrieblichen Kontinuitätsstrategien übertragen werden. Ein zentrales Hindernis für die Umsetzung in Krankenhäusern kann die branchenspezifische Personalnot und die Insolvenzgefahr darstellen. Die Erkenntnisse wurden genutzt, um konkrete Handlungsempfehlungen für die Krankenhäuser zu entwickeln. Eine frühzeitige Identifizierung von Störungen, Notfällen oder Krisen und die entsprechende Meldung an die verantwortlichen Stellen sind wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Ereignisbewältigung. Darauf aufbauend wird die Etablierung eines „Leiters KAEP“ empfohlen, welcher unter anderem für die Erstellung und Aktualisierung der Krankenhausalarm- und -einsatzpläne verantwortlich ist und über einen Gesamtüberblick der relevanten Schnittstellen und Abhängigkeiten aller Abteilungen im Krankenhaus verfügt.
Start-ups operate in dynamic seed stage, start-up stage and growth stage in an uncertain and volatile environment. An analysis of 59 start-ups shows that companies have special characteristics in terms of the organisational characteristics of employer attractiveness and flexible work organisation. The effects of the two organisational characteristics on an agile workforce are proven by a literature study. The study concludes with a theoretical-conceptual model that illustrates the factors influencing employer attractiveness and flexible work organisation. The results of the survey are brought together with the current state of literature and an approach to organisational agility is developed that takes deregulation tendencies into account.
Forschungsfrage: Wie wirken sich autoritäre, kooperative und laissez-faire Führungsstile auf die Pro-duktivität und Arbeitseinstellung der Mitarbeitenden im digitalen Arbeitskontext aus?
Methodik: Gestaffelte quantitative Inhaltsanalyse zur Führungsstilermittlung und zur Auswirkung in digital basierten Arbeitsbeziehungen Praktische Implikationen: Im digitalen Arbeitskontext wirkt sich der kooperative Führungsstil sowohl auf die Produktivität als auch auf die Arbeitseinstellung am stärksten positiv aus.
Die COVID-19-Pandemie (im Folgenden kurz: Pandemie) wirkt sich global auf alle Verwaltungsebenen eines Staates oder Staatenbündnisses und auf jeden Wirtschaftssektor aus. Aus den Eigenschaften der Krankheit selbst und den getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie resultieren die Anforderungen an das Krisenmanagement jeglicher Organisationen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, können die Organisationen zur Unterstützung der leitenden bzw. verantwortlichen Person Stäbe einsetzen. Ziel der Stäbe ist es, ein möglichst gutes Einsatzergebnis zu erzielen. Die Einsatzsituation und die Anforderungen während der Pandemie unterscheiden sich von anderen Einsätzen. Deswegen wird in dieser Arbeit untersucht, welche pandemiebedingten Einflüsse es auf die Stabsarbeit gibt. Zur Untersuchungsgruppe gehören Stäbe in Behörden und Unternehmen im gesamten deutschsprachigen Raum, die für mindestens drei Monate die Stabsarbeit aufrechterhalten haben. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist die Erhebung der Leistungsfähigkeit von Stäben während der COVID-19-Pandemie. Es werden die Situation vor Beginn der Pandemie, die Herausforderungen während der Pandemie und die justierten Stellschrauben erhoben und damit untersucht, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Leistungsfähigkeit und das Einsatzergebnis von Stäben hat. Mithilfe einer standardisierten Online-Umfrage werden Stabsmitglieder befragt. Die Umfrage wurde in einer vorgelagerten Seminararbeit des Autors entwickelt. Es werden die Antworten von 153 Personen ausgewertet, die alle in Deutschland tätig sind. Der größte Teil ist Mitglied eines Stabes einer Behörde auf kommunaler Ebene. Durch Ausbildung und Übungen bestand unter den Stabsmitgliedern eine grundlegende Vorbereitung auf die Pandemie. Einzelne Themen in Hinblick auf die Einsatzsituation während der Pandemie fehlten und es mangelte an regelmäßigen Übungen. Die identifizierten Herausforderungen spiegeln die festgestellten Defizite in der Ausbildung und in Übungen wider. Hierzu zählt z. B. die Durchhaltefähigkeit bzgl. der Einsatzdauer. Die Belastung durch äußere Einflüsse war während der Pandemie herausfordernder als aus bisherigen Erfahrungen bekannt, dagegen sind in der Einsatzsituation im Stab keine größeren Veränderungen in Bezug auf Herausforderungen festzustellen. Die Pandemie hat zu Anpassungen in der Stabsarbeit geführt. In den Antworten sind Schwerpunkte bei der Digitalisierung der Stabsarbeit und der Anpassung der Struktur und Arbeitsweise des Stabes zu erkennen. Die festgestellten Defizite in der Ausbildung und in den Übungen und die identifizierten Herausforderungen werden bei der zukünftigen Entwicklung der Stabsarbeit wieder aufgegriffen. Damit wird an die während der Pandemie justierten Stellschrauben angeknüpft.