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Die Digitalisierung hat Auswirkung auf die Entwicklung von Produkten. Die Teams werden agiler, die Kunden haben als Eigentümer eines Produktes Mitspracherecht und bestimmen gemeinsamen mit den Entwicklern, welche Features als Nächstes aus dem vordefinierten Backlog in dem nächsten Sprint als Inkrement eingebaut und ausgeliefert werden. Durch die enge Zusammenarbeit werden die Release-Zyklen eines Produktes kürzer und es werden mehr Features als in der Vergangenheit bei nicht agilen Methoden deployt. Durch die kurzen Release-Zyklen werden viele unterschiedlichen Versionen ausgerollt. Dies hat zur Folge, dass Fehler, die vorher durch das Testen nicht entdeckt worden sind, auf einer produktiven Umgebung ausgerollt werden. Hat der Fehler eine starke Auswirkung auf die Benutzung der Anwendung, dann besteht die Möglichkeit, die Änderung manuell durchzuführen. Diese muss beim nächsten Release eingebaut werden. Wenn die Release-Zyklen länger werden, birgt es die Gefahr, dass viele manuelle Änderungen in der Zeit entstehen. Der ausgerollte Zustand entspricht nach einer bestimmten Zeit nicht mehr dem eingecheckten Zustand im Git-Repository. An der Stelle bietet der GitOps-Ansatz eine mögliche Abhilfe, um den ausgerollten Ist-Zustand durch regelmäßiges Pullen so nah wie möglich an dem im Repository eingecheckten Soll-Zustand zu halten.
Mit dem Übergang von der elterlichen Sorge zur rechtlichen Betreuung gehen diverse Herausforderungen einher. So müssen Eltern eine erhebliche Veränderung, nicht nur in der Rechtsbeziehung, gestalten. Insbesondere die dabei zu wahrende Selbstbestimmung betreuter Menschen sowie die Verhinderung ersetzender Entscheidungen stehen im Fokus dieser Auseinandersetzung. In der vorliegenden Arbeit werden die spezifischen Herausforderungen für die Beteiligten des Betreuungswesens herausgearbeitet und zudem Rechtspfleger*innen sowie Betreuungsvereine als wesentliche Schnittstellen zwischen rechtlich betreuenden Eltern und dem professionellen Betreuungswesen identifiziert. Theoretische Vorüberlegungen, geleitet von der UN-Behindertenrechtskonvention und dem Paradigma der unterstützen Entscheidungsfindung sowie der primären Maxime der Orientierung an Wohl und Willen des Betreuten, bilden die Grundlage einer empirischen Untersuchung. In leitfadengestützten Expert*inneninterviews mit Rechtspfleger*innen und Mitarbeiter*innen von Betreuungsvereinen wird thematisiert, inwiefern Eltern in diesem Prozess begleitet und unterstützt werden. Es wird deutlich, dass es an Aufklärung und Information von Eltern über die Veränderung in der Rechtsbeziehung im Rahmen des Betreuungsverfahrens mangelt und eine fortlaufende Begleitung in Form von der Bereitstellung entsprechender Erfahrungs- und Wissensbestände durch die Betreuungsvereine weiter auszubauen ist. Die Vermittlung betreuungsrechtlicher Grundkenntnisse sowie die Einführung in methodisches Wissen, beispielsweise der unterstützen Entscheidungsfindung, sind deshalb bedeutsam, weil die daraus entwickelte Haltung von Betreuern eine wesentliche Voraussetzung für die Selbstbestimmung betreuter Menschen darstellt.
Das vorliegende Paper fasst die Erkenntnisse zum Einsatz von Video Content Marketing auf YouTube für Unternehmen zusammen.
Es basiert auf der Bachelorarbeit von Frau Ilknur Demiröz, die von August 2021 bis November 2021 von Prof. Dr. Monika Engelen und Prof. Dr. Torsten Klein betreut wurde. Neben theoreti-schen Betrachtungen und der Einordnung von YouTube in den Mediamix betrachtet die Bachelorarbeit strukturiert die Einsatzmöglichkeiten und mögliche Zielsetzungen von Video Content Marketing. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse von Agenturempfehlungen konnten übergreifende Handlungsempfehlungen identifiziert werden.
Dieses Paper dient als Einstieg in das Grundverständnis von Video Content Marketing. Es zeigt die erste Schritte in YouTube für Unternehmen auf und leitet einige relevante Handlungsempfehlungen für Unternehmen ab.
Untersuchung der Cross-Plattform-Entwicklung am Beispiel von visueller Darstellung von Messdaten
(2022)
In speziellen Fällen ist es notwendig oder gewünscht, eine Anwendung für unterschiedliche Plattformen wie beispielsweise Webbrowser, PCs, Smartphones und Tablets zu entwickeln um möglicherweise eine breitere Nutzerzahl anzusprechen oder einen plattformunabhängigen Betrieb zu ermöglichen. Dies hat in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass der Entwicklungs- aufwand potenziert wurde, da für jede Plattform eigener Quellcode implementiert werden musste. Aufgrund dieser Tatsache ist in Einzelfällen für weniger verbreitete Platt-formen nicht entwickelt worden. Für genau dieses Problem versprechen die Cross-Plattform-Entwicklungsmöglichkeiten eine Lösung, welche in den letzten Jahren durch die Entwicklung entsprechender Frameworks ermöglicht worden ist.
In dieser Arbeit werden unterschiedliche Frameworks untersucht und für eine Auswahl wird eine detaillierte Untersuchung angestellt. Diese erfolgt anhand einer beispielhaften Implementierung zur visuellen Darstellung von Funkversorgungsdaten. Wichtige Punkte bei der Bewertung dieser Untersuchung sind, wie viele Änderungen für die einzelnen Plattformen am Quellcode gemacht werden müssen und wie gut die Unterstützung der einzelnen Frameworks mit Bibliotheken für die konkrete Problemstellung ist.
Im Rahmen des Technologie-Screenings wurden smarte Technologien für den Einsatz in mittelständischen Unternehmen (vorzugsweise KMU) im Zeitraum von 2017-2020 in einem kontinuierlichen Monitoringprozess betrachtet. Dadurch konnte mit dem Screening ein umfassender Überblick über die Angebotsseite und den Markt smarter Technologien geschaffen werden. Ebenso wurden potenzielle Technologien für den Einsatz im Anwendungstest des Forschungsprojekts VISE-U identifiziert. Insgesamt umfasst das Technologie-Screening sechs spezifische Technologie-Kategorien, denen wiederum einzelne Systeme auf Herstellerebene zugeordnet wurden. So konnten in Summe 20 Systeme unterschiedlicher Hersteller hinsichtlich des Aufbaus sowie der Funktionsweise samt Technologie-Steckbrief beschrieben werden. Die Steckbriefe zeigen dazu die technische Beschreibung, Komponenten sowie Schnittstellen der Systeme auf und referenzieren auf weiterführende Informationen auf den Webseiten der Hersteller.
Im Rahmen des Technologiescreenings sind zunächst relevante Technologien, die Einfluss auf das Energienachfrageverhalten für Haushalte besitzen, identifiziert worden. Dabei ist ausschließlich eine technologische Betrachtung erfolgt, das individuelle Nutzerverhalten von Haushaltsbewohnern wurde dabei nicht betrachtet. Die Einordnung der Technologien sind in Standard Energietechnologien: Erzeuger, Umwandler, Verbraucher und Speicher kategorisiert. Zudem zeigt die in die Kategorien Messsysteme, Gebäudeautomation und Energiemanagementsysteme. Dabei handelt es sich um, digitale Technologien mit Aspekten und Anwendungen von Energietransparenz und -management. Zeitraum des kontinuierlichen Technologie-Screenings war von 2017-2020.
Die Dimensionierung von thermischen Speichern in der Gebäudetechnik bezieht sich häufig auf die Trinkwassererwärmung mit der DIN 4708. Dabei werden in der Regel die Bedarfe der Nutzer zur Auslegung herangezogen. Bekannt ist das Summenlinienverfahren und der daraus resultierende Beitrag des Wärmeerzeugers. Bei Pufferspeichern wird dagegen unter-schieden in welcher Kombination von Speicher und Wärmerzeuger dieser eingesetzt werden soll und es kommt häufig zu Größenschätzungen und Auslegungen mit Richtwerten. Daneben bieten zahlreiche Herstellern Auslegungsprogramme, die immer auf den Spitzenbedarf des Gebäudes ausgelegt sind.
In diesem Beitrag wird eine Methode vorgestellt, die den thermischen Speicher als zweiten Wärmeversorger im Gebäude betrachtet, der zusammen mit diesem die Versorgung über-nimmt. Damit wird die Speicherauslegung mit der Wärmeerzeugerleistung verknüpft. Aus-gleichend über eine bestimmte Zeitperiode (24 h) mit Phasen hohen und niedrigen Bedarfs übernehmen der Wärmeerzeuger und der Speicher gemeinsam die Versorgung. Da die Wärmeversorgung eines Gebäudes in erster Linie von der Außenlufttemperatur abhängt, wird hier ein Verfahren auf dieser Basis vorgestellt, welches eine einfache Berechnung des Wärmeinhalts eines Speichers ermöglicht.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt “Smarte Technologien für Unternehmen” untersuchte im Zeitraum von Juli 2017 bis Dezember 2020 Anwendungs- und Akzeptanzprobleme zum Einsatz smarter Technologien in KMU und entwickelte darauf aufbauend Lösungsansätze zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zum Energie- und Lastmanagement. Dazu wurden smarte Technologien zunächst im Zuge eines Screenings identifiziert, kategorisiert und bewertet. In den qualitativen und quantitativen Nutzeranalysen wurden Unternehmer*innen in den Fokus der Analyse gestellt, um den Wissensstand sowie Chancen und Barrieren zum Einsatz smarter Technologien in KMU darzulegen. Mit der Durchführung transdisziplinärer Anwendungstests wurde ein zentraler Lösungsansatz entwickelt: Die Effizienzanalyse von KMU mittels mobiler Messtechnik und Visualisierungstools als potenzielle Strategie zur Reduktion von Energieverbräuchen.
Die Ergebnisse dieses anwendungsorientierten Forschungsprojektes zeigen die Anwendungs- und Akzeptanzprobleme zum Einsatz smarter Technologien in KMU auf und geben Handlungsoptionen zur Steigerung der Energieeffizienz mit Hilfe ausgewählter smarter Produkte und Tools.
Fake News sind ein erhebliches, gesellschaftliches Problem. Öffentliche Bibliotheken können spezifische Schulungen und Selbstlernmaterial zum Thema Fake News bereitstellen, um die Informationskompetenz im Bereich Fake News von Kund_innen zu fördern und so dem Problem entgegenzuwirken. In der vorliegenden Studie wird untersucht, inwiefern nordrhein-westfälische Großstadtbibliotheken Schulungen und Selbstlernmaterial zum Thema Fake News durchführen bzw. bereitstellen. Außerdem wird ihr Bedarf an Video-Tutorials zum Thema Fake News ermittelt. Dazu werden eine Befragung von Mitarbeitenden aus 20 Großstadtbibliotheken und zusätzlich eine Sichtung der Internetseiten aller 31 Großstadtbibliotheken durchgeführt. Nur 3 Bibliotheken führen Informationen zum Thema Fake News auf ihren Internetseiten auf. Schulungen und Selbstlernmaterial zum Thema werden von jeweils 4 Bibliotheken angeboten. Der Bedarf in öffentlichen Bibliotheken an Video-Tutorials zum Thema ist sehr hoch. Es werden kurze, aufeinander aufbauende, leicht verständliche Video-Tutorials gewünscht, die mehrere Lehrziele fördern. Weitere Befunde stehen im Ergebnisteil. Als Implikation wird die Erstellung eines Video-Tutorials auf Grundlage der Befunde mit anschließender Bereitstellung zur Nachnutzung für öffentliche Bibliotheken empfohlen.
Die Kriterien zur Nachhaltigkeit werden unter der Abkürzung ESG zusammengefasst und sind somit nicht nur auf den reinen Klimawandel begrenzt. Grundsätzlich versteht man unter sogenannten ESG-Kriterien per Definition einen Standard nachhaltiger Investments in den Bereichen Environment/ Umwelt, Social/ gesellschaftliches Engagement und Governance/ Unternehmensführung. (vgl. Haberstock et al., 2019)
Sowohl Erst- und Rückversicherungsunternehmen als auch Retrozessionspartner und Investoren beziehen bei ihrer Geschäftsentscheidung zunehmend Nachhaltigkeitsaspekte mit ein. Sie achten unter anderem auf die Nachhaltigkeit der Kapitalanlagen und die entsprechenden Entscheidungen im Underwriting oder bewerten das soziale Engagement eines Vertragspartners. Deshalb kann sich ein überzeugendes Nachhaltigkeitsprofil auch sukzessive zu einem Wettbewerbsvorteil entwickeln.
Das Kerngeschäft der Rückversicherungsbranche wird immer wieder von neuartigen Risiken und globalen Herausforderungen geprägt.
Eine ESG-konforme Geschäftsausrichtung und eine entsprechende Anpassung im Underwriting stellt den Rückversicherungs- und Retrozessionsmarkt vor neue Herausforderungen, da gewisse ESG-Kriterien eine Hürde für fortlaufende Geschäftstätigkeiten im Underwriting darstellen.
Die Umsetzung einer ESG-konformen Geschäftsausrichtung in der Retrozession geht einher mit der Rekalibrierung des Risikoappetits und mit der Aufnahme von einheitlichen zukünftigen ESG-Ratings, die sowohl zu Vorteilen als auch Nachteilen in der Wettbewerbsfähigkeit führen können.
Vergleicht man die ESG-Faktoren zwischen Retrozedenten und Retrozessionären lässt sich feststellen, dass die ESG-Faktoren für Retrozedenten bei der Kapazitätssuche wichtig sind. Hingegen die Faktoren beim Kapazitätsangebot für Retrozessionäre weniger wichtig sind. Diese Erkenntnis wird dadurch begründet, dass sich Retrozedenten bereits im vorgelagerten Underwriting der eingehenden Risiken mit den ESG-Kriterien beschäftigen müssen und dadurch bereits einen besseren Überblick über diese Faktoren haben. Zudem müssen sich die Retrozedenten im Detail mit den möglichen Retrozessionären und deren ESG-Strategie beschäftigen, damit die ESG-konforme Geschäftsausrichtung gewahrt wird.
Eine ESG-konforme Geschäftsausrichtung und die Berücksichtigung der ESG-Risiken führt zwangsläufig zu einer Anpassung der Geschäftsstrategie, der internen Aufsichtsstrukturen, des Risikomanagements und zu einer Änderung des Pricings von Retrozessionsrisiken.
Obwohl innerhalb des neueren Professionalisierungsdiskurses der Sozialen Arbeit zunehmend das Wissen und Können von Berufspraktiker*innen in der Praxis fokussiert wird, ist das Professionswissen der Sozialen Arbeit ein bislang nur sehr gering beforschtes Feld. Zentral wird hierbei im Diskurs stets thematisiert und diskutiert, welches Wissen professionell handelnde Sozialarbeitende in der Praxis benötigen, wie sich dieses strukturiert und welche Relevanz dabei dem wissenschaftlich fundierten Wissen zukommt. In dieser Bachelorthesis soll daran anknüpfend aufgezeigt werden, wie das Wissen zu den Zusammenhängen zwischen Substanzabhängigkeit, Fluchtmigration und Integrationsprozessen im Aufnahmeland bei Sozialarbeitenden des noch recht jungen Handlungsfeldes substanzabhängiger Geflüchteter in der niedrigschwelligen Suchthilfe verhandelt sowie strukturiert und genutzt wird. Dabei soll ebenfalls untersucht werden, wie die Wissensinhalte Einzug in die Praxis erhalten und welchen Veränderungen sie dort im Arbeitsalltag unterliegen. Hierzu wurden Leitfadeninterviews mit Sozialarbeitenden geführt, welche in verschiedenen Einrichtungen innerhalb der niedrigschwelligen Suchthilfe tätig sind. Eine zentrale Erkenntnis dieser Thesis stellt dabei dar, dass die Sozialarbeitenden grundsätzlich über ausreichendes theoretisches Rahmenwissen verfügen und versuchen dieses in den Praxisalltag zu integrieren, die Gegebenheiten innerhalb eines Handlungsfeldes in verschiedenen Einrichtungen beziehungsweise Städten jedoch ebenso wie die Erfahrungen und Formen der Berührungspunkte mit der Klientel so unterschiedlich ausfallen können, dass theoretisches Wissenschaftswissen nie vollständig auf einen konkreten Einzelfall bezogen werden kann, sondern immer als Hintergrundwissen im oftmals erfahrungsgeleiteten Handeln mitschwingt, was zwangsläufig einer kontinuierlichen Reflexion mit den Grenzen des eigenen Wissens bedarf. Wie dies konkret innerhalb der niedrigschwelligen Suchthilfe im Kontakt mit geflüchteten substanzabhängigen Menschen geschieht, wird innerhalb dieser Thesis abgebildet.
Proceedings des Researchers‘ Corner zur 15. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung 2022
(2022)
Am 24. Juni 2022 fand die 15. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung statt. Bedingt durch Covid-19 wurde die Veranstaltung in diesem Jahr erneut im Online-Format durchgeführt. Etwa 110 Repräsentanten der in dem Förderkreis mitwirkenden (Rück-) Versicherungsunternehmen und Gäste nahmen daran teil. Im Rahmen der Jahrestagung wurde zum achten Mal der Researchers‘ Corner durchgeführt, in dessen Verlauf die sieben wissenschaftlichen Forscher*innen der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung je einen Vortrag zu dem jeweils bearbeiteten Forschungsprojekt 2022 hielten.
In drei Sessions wurden die wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung präsentiert und diskutiert. Die Heterogenität der vorgetragenen Themen spiegelt die Verzahnung der Kölner Forschungsstelle mit der Rückversicherungspraxis wider.
Session 1
a) Erik Winkler (LL. B.): Insurance Capital Standard (ICS)
b) Lihong Wang (M.Sc., FCII): The Chinese Online Insurance Development 2022
c) Jörg Dirks (M.Sc., FCII): Retrozession innerhalb einer ESG-konformen Geschäftsausrichtung
Session 2
a) Robert Joniec (M.Sc., FCII, cand. PhD): Klassische RV-Platzierungen und -Auktionen – Wir wissen, dass wir nichts wissen
b) Wolfgang Koch (M.Sc., FCII): Berücksichtigung von Klimawandelszenarien im ORSA
Session 3
a) Frank Cremer (M.Sc., FCII, cand. PhD): Grenzen des (Rück-) Versicherungsschutzes – Eine Analyse der Ausschlüsse der Cyber-Bedingungen
b) Fabian Lassen (M.Sc., FCII): ESG-Kriterien im Underwriting von Rückversicherern
Mit der Veröffentlichungsreihe „Proceedings des Researchers‘ Corner“ entspricht die Kölner Forschungsstelle Rückversicherung dem Wunsch, die Forschungsergebnisse unserer Forscher*innen sowie die Diskussionen zu publizieren. Dabei werden die Titel gemäß der oben aufgeführten Agenda des Researchers‘ Corner der 15. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung wiedergegeben.
Unser großer Dank gilt den Fördermittelgebern, die sowohl die Tätigkeit der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung als auch speziell die Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung ermöglichen.
Diese Arbeit gibt einer postfundamentalistischen Perspektive auf politisches Handeln in der Sozialen Arbeit in einer qualitativen Erforschung der Fachkräftekampagne ‚#dauerhaftsystemrelevant‘ Raum. Zur theoretischen Rahmung werden in einem ersten Schritt zentrale Diskussionslinien um politisches Handeln in der Sozialen Arbeit dargelegt. Daraufhin eröffnen Theorien politischer Differenz eine kontingenzsensible und hegemoniekritische Perspektive auf Soziale Arbeit, ihr Verhältnis zu Politik und ihr politisches Handeln. Der Forschungsstand errichtet ein Mosaik aus internationalen Forschungserträgen, die das Thema dieser Arbeit tangieren. Es folgen eine inhaltsanalytische Untersuchung von Veröffentlichungen der Fachkräftekampagne ‚#dauerhaftsystemrelevant‘ und Leitfadeninterviews mit Kampagnenaktiven im Hinblick auf Momente politischer Differenz. Es zeichnen sich differenztheoretische Simultaneitäten und Bewegungen in den Kampagnenaktivitäten ab. Die Ergebnisse zeigen politische Differenz als einen Spielraum politischer Handlungen Sozialer Arbeit auf und offerieren diesen so eine postfundamentalistische Analyse- und Diskussionsfolie.
Diese Thesis befasst sich mit der Frage, in welcher Art und Weise sich das deutsche Feuerwehrwesen verändern und anpassen muss, um den abwehrenden Brandschutz nachhaltig sicherzustellen.
Ausgangspunkt ist die Problemstellung, dass einige Freiwillige Feuerwehren besonders tagsüber und vornehmlich im ländlichen Räumen nicht mehr den gesetzlichen Schutzzielen und Anforderungen entsprechen können. Um dieser Frage nachgehen zu können, ist die Methode des Benchmarkings auf Gefahrenabwehrsysteme adaptiert worden. Da die Forschungen innerhalb des deutschen Feuerwehrwesens nicht zielführend waren, ist das Benchmarking international und organisationsvergleichend ausgerichtet worden. Die Niederlande konnte als Vergleichspartner konstatiert werden, weil diese eine große kulturelle Ähnlichkeit zum deutschen Feuerwehrwesen aufweist und regionalisiert agiert. Das Merkmal der Regionalisierung stellte sich im europäischen Raum als eine vielversprechende Variante der Organisationsgestaltung heraus.
Der Benchmarkingprozess ist morphologisch beibehalten worden. Die Analysen, Vergleiche und Bewertung erfolgten nach Vorbild der Organisationsanalyse nach den Ausführungen von Wenger, Thom und Ritz, welche in das Benchmarking implementiert wurden. Diese Vorgehensweise stellte sich als erfolgreich heraus.
Die Verbesserungs- und Handlungsoptionen für das deutsche Feuerwehrwesen aus dem Benchmarking mit den Niederlanden sind folgende:
• Bündelung und Verknüpfung von Gefahrenabwehraufgaben in
regionalen Strukturen sowie die Regionalisierung der
Feuerwehren
• Anpassung der Schutzziele und Hilfsfristen an
Effizienzkriterien und Risiko unter der Bedingung weiterer
einhergehender Maßnahmen (Wandel von einer
strukturqualitätsorientierten hinzu einer
prozessqualitätsorientierten Philosophie)
o Standardisierung der Ausbildung aller
Feuerwehrdienstleistenden (in Modulen) und I
Intensivierung der ehrenamtlichen Ausbildung
o Festlegen der Staffel als Standardeinheit
o Einführung von Zwischenebenen zwischen
freiwilliger/zufälliger und beruflicher/sicherer
Verfügbarkeit
o Vergütung von arbeitsverhältnisähnlichen Dienstzeiten
o Reduzierung der Fahrzeugvielfalt
o Risikoorientierente und regionalstrukturierte
Fahrzeugvorhaltung
o Objektbezogene Risikoanalyse
o Einführung eines Qualitätsmanagementsystems und eines
standardisierten Controllings
o Transparenz- und Einbindungsstrategie mit der
Öffentlichkeit verfolgen
Weitere Maßnahmen, die sich zwar im heutigen Feuerwehrsystem umsetzen ließen und die Effektivität und Effizienz steigern würden, aber nicht das Problem der nicht erreichbaren Schutzziele beheben könnten, sind Maßnahmen wie die Etablierung des Krisenmanagements, die wissenschaftliche Erschließung des Feuerwehrwesens, die Bündelung rückwärtiger Tätigkeiten oder die Weiterentwicklung des Führungssystems hinsichtlich mehrstufiger Skalierbarkeit sowie wirkungsvoller und interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Am Beispiel von Naturkatastrophen (NatKat) Rückversicherung lässt sich erkennen, dass wesentliche Elemente klassischer Rückversiche¬rungs-transaktionen darauf abzielen, Informationsprobleme zwischen Erst- und Rückversicherer zu reduzieren. Aktuell gibt es in der Rückversicherungs¬literatur keinerlei Hinweise auf ein Verständnis darüber, wie sich der klassische Transaktionsprozess auf Ergebnisse auswirkt, noch darauf wie sich Auktionen in ihrer Wirkung unterscheiden / wie sich diese auf Ergebnisse auswirken. Ein wichtiges Ziel ist somit die Grundlagenschaffung für die zukünftige Entwicklung einer Marktdesign Diskussion im Rückversicherungskontext.
Anhand bestehender Erkenntnisse in der Auktionstheorie ist nicht eindeutig, ob und in welchen Fällen Einheitspreise oder individuelle Preise zu besseren Ergebnissen für die Verkäufer (Versicherer) führen würden. Weiterhin ist nicht klar, ob öffentliche Auktionen oder verdeckte Auktionen bessere Ergebnisse liefern würden.
Ein Auktionsdesign, das der klassischen Brokerplatzierung nahekommt, ist die Ausubel Auktion (Ausubel, 2004). Dennoch lassen sich keine generellen Aussagen darüber treffen, ob die klassische Platzierung oder Auktionen bessere Allokations¬mechanismen darstellen (vgl. Bulow and Klemperer 1996).
Unter Berücksichtigung von klimatischen und sozioökonomischen Trends ist ein besseres Verständnis der beschriebenen Zusammenhänge für die Stärkung des Rückversicherungsmarktes zunehmend dringend.
Ist das Zusammenstellen von Halbzeugen zu einem Produkt schon Design? Oder ist erst die neue Form der endgültige Beweis für Design? Steckt nicht in der Komposition auch Gestaltung? Sind diese Halbzeuge nicht wiederum geformt von anderen? Übertragen auf Inneneinrichtungen: Müsste ein Stuhl nicht auch ein Halbzeug sein, der als Bestandteil den Raum vervollständigt, aber in sich auch wieder aus Halbzeugen besteht? Dieses aufgezeigte Wechselspiel zwischen Halbzeug, genauer Bestandteil, und dessen Eingliederung in eine größere Komposition, die wie beim Stuhl selbst wieder zu einem Bestandteil werden kann, lässt es zu, die gesamte artifizielle Welt als Komposition zu beschreiben. Deren Bestandteile sind wiederum Kompositionen, diese sind auch wieder aus Bestandteilen zusammengesetzt, die selbst immer noch Kompositionen sein können, und so weiter und so fort. Diese Perspektive, welche die artifizielle Welt als Komposition sieht, birgt die Idee des Veränderbaren, des Um-Komponierens in sich, denn wenn jede Komposition zusammengesetzt wurde, braucht es eine Schöpferin oder einen Schöpfer. Jedoch verschwindet dadurch der Anspruch auf eine Natürlichkeit in den Dingen, da sie letzten Endes menschengemacht sind, was eine Verantwortung mit sich bringt. Diesem Artefakt-Komposition-Axiom folgend, löst sich auch jede Ohnmacht gegenüber der artifiziellen Welt auf und der Mensch erlangt die Fähigkeit zurück, diese zu gestalten, nachzustellen, umzustellen, aufzulösen. Grundlage für die Handlungsfähigkeit ist die Kompositionsbetrachtung, die der Gegenstand dieser Arbeit ist. Sie fragt nicht nach dem Ding hinter seiner Erscheinung oder nach Kants „Ding an sich“, sondern formuliert eine neue Beschreibung zwischen dem Wahrgenommenen (Stuhl, Inneneinrichtung etc.) und dem Betrachtenden. Sie versucht, das un-auseinandernehmbare Artefakt in den Fluten von Artefakten zu erfassen und seine Relationen zu begreifen. Damit ist der vorliegende Text eine Versprachlichung dieser Perspektive, eine mögliche Sicht auf die Dinge.
Die Rückversicherungsbranche steht auch weiterhin vor großen Herausforderungen. So war das Jahr 2021 für die Rückversicherung insbesondere durch Naturkatastrophen-Schäden (Hurricane Ida, European Floods, etc.) sowie durch die Corona-Pandemie geprägt.
Die Kölner Forschungsstelle Rückversicherung analysiert die aktuellen Entwicklungen des Rückversicherungsmarktes und begleitet diese gegebenenfalls durch Forschungsprojekte. Dabei verbindet die Forschungsstelle RV ihre Forschungsaktivitäten mit der Rückversicherungspraxis. Hiermit und mit Hilfe der Durchführung des jährlichen Kölner Rückversicherungs-Symposiums und der Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung wird ein bidirektionaler Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis betrieben.
Die Inhalte dieser beiden wissenschaftlichen Veranstaltungen sowie die bearbeiteten Forschungsprojekte fließen in die Lehre an dem Institut für Versicherungswesen ein und komplettieren so die praxisorientierte Ausbildung in dem Bereich der Rückversicherung.
In der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung sind derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigt und zudem vier Professoren tätig. Dabei werden sämtliche Personal-, Sach- und Reisekosten vollständig aus Drittmitteln des Förderkreises Rückversicherung finanziert. Zu diesen Finanzierungen gehört unter anderem die Promotion von Herrn Frank Cremer.
Im Rahmen der 14. Jahrestagung 2021 des Förderkreises Rückversicherung wurde beschlossen, den gemeinnützigen Verein „Hilfe für Guinea e.V.“ finanziell zu unterstützen. Die Spende kommt dem Projekt La Lumière Scolaire zugute. Dieses Projekt finanziert den Schulbau und den laufenden Schulbetrieb für Kinder von Körper-behinderten und Obdachlosen in Guinea.
Die Kölner Forschungsstelle Rückversicherung ist von der TH Köln als offizieller Forschungsschwerpunkt akkreditiert.