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Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind Kooperationen in Bibliotheken zum alltäglichen Mittel der komplexen Arbeitsbewältigung geworden. Durch die Veränderung der bibliothekarischen Umwelt, beispielsweise die Digitalisierung der Medien und das sich daraus wandelnde Nutzerverhalten, werden die Bibliotheken neuen Herausforderungen unterworfen. Diesen muss sich aufgrund der Fülle und Masse an zu bewältigenden Aufgaben kooperativ gestellt werden. Die Veränderungen veranlassen gleichzeitig neue Perspektiven der Konzeption von Kooperationen einzubeziehen. Hier bieten sich die Kooperationsforschung der Betriebswirtschaftslehre sowie die Systemtheorie Luhmannscher Prägung an. Ebenfalls sollten Kooperationsmodelle aus dem Ausland beobachtet werden, um neue Impulse für die Bildung von Kooperationen zu erlangen. Das Zusammenfassen dieser drei Ansätze führt zur Erlangung neuer Erkenntnisse im Bereich der sich verändernde Umwelt der Bibliotheken und die daraus zu schließende Reaktion in Form der Bildung geeigneter Kooperationen.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit Senioren in Öffentlichen Bibliotheken und liefert Konzepte für eine zielgruppenspezifische Bibliotheksarbeit. Dabei werden zunächst Begrifflichkeiten geklärt und die physischen und gesellschaftlichen Besonderheiten der Zielgruppe sowie die daraus resultierenden Voraussetzungen für Bibliotheken untersucht. Anschließend werden Empfehlungen für den Bestandsaufbau gegeben und verschiedene Veranstaltungsformen und Aktionen speziell für Senioren vorgestellt. Außerdem wird sowohl auf die aktive Medienvermittlung an heim- oder hausgebundene ältere Menschen eingegangen als auch auf effektive Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Ferner werden Senioren als freiwillige Mitarbeiter in Bibliotheken berücksichtigt. Am Beispiel der Stadtbibliothek Eisenach wird dann die Umsetzung unterschiedlicher Angebote für die besagte Zielgruppe und die Resonanz der Benutzer darauf dargestellt. Abschließend wird ein Ausblick auf die Entwicklung der Zielgruppenorientierung auf Senioren gegeben.
Einzelne Lebensereignisse und geschaffene Werke beinhalten häufig Bezüge zu anderen Geschehnissen oder sie werden beeinflusst durch die Beziehungen zu Mitmenschen, Herkunft, bestimmte Charaktereigenschaften, zeitgeschichtliche Ereignisse o.ä. Dem Schreibprozess einer Biographie muss ein umfassendes Verständnis dieses komplexen Systems vorausgehen, um zu verhindern, dass sich deren Inhalt auf eine chronologische Darstellung beschränkt. Am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie in Wien ist zu diesem Zweck ein biographisches Research-Wiki konzipiert worden. Dieses dient als Ablagesystem und Arbeitsinstrument für die am Institut entstehenden wissenschaftlichen Biographien. Besonders die Materialfülle des räumlich verteilten Hugo-von-Hofmannsthal-Nachlasses soll auf diese Weise besser zugänglich gemacht werden. Es ist geplant das Hofmannsthal-Wiki eventuell auch als Netzbiographie zu veröffentlichen. Zu den entscheidenden Funktionalitäten des Wikis gehören die hypertextuellen Verweise zwischen Ereignis- und Briefchronik, Themenkomplexe sowie die Gewährleistung der wissenschaftlichen Methode mittels ebenfalls hypertextuellen Referenzierungen aller Informationen. In dieser Arbeit wird untersucht, inwiefern sich Wikis und Hypertexte im Allgemeinen für einen Einsatz in der Biographieforschung eignen. Dabei werden zunächst die Eigenschaften einer Biographie und die Methoden der Biographieforschung dargestellt. Im Anschluss daran werden die Begriffe Hypertext und Wiki in den Kontext der Biographieforschung eingeordnet. Das Hugo-von-Hofmannsthal-Research-Wiki und teilweise auch das Jandl-Research-Wiki nehmen in dieser Arbeit die Funktion des Modellprojektes ein. Daher enthält die gesamte Arbeit Beispiele aus diesen beiden Datenbanken. Zusätzlich werden die Stärken und Schwächen des Hofmannsthal-Wikis in einem gesonderten Kapitel analysiert. Schließlich findet ein Vergleich mit dem Heine-Wiki, dem Heinrich-Heine-Portal und der Klagenfurter Ausgabe des Robert-Musil-Nachlasses statt. Abschließend wird ein Ausblick sowie Empfehlungen speziell in Bezug auf das Hofmannsthal-Research-Wiki, aber auch hinsichtlich des Nutzens von Wikis für die gesamte Biographieforschung, geboten.
In der Arbeit wird das Thema Vermittlung von Informationskompetenz in der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef, in den Studiengängen von Hospitality Management und Tourism Management, betrachtet. In dem theoretischen Teil werden allgemeine Definitionen, Modelle und Standards von Informationskompetenz vorgestellt, und die allgemeine Bedeutung von Informationskompetenz in der Informationsgesellschaft erläutert. Es werden auch die Geschichte, Methoden und Didaktik der Vermittlung von Informationskompetenz besprochen. In dem empirischen Teil wird einerseits durch eine Umfrage an die Studenten der Fachhochschule und andererseits durch eine Analyse der Abschlussarbeiten der Stand der Vermittlung von Informationskompetenz erforscht. Durch einen Vergleich mit anderen Hochschulen mit vergleichbaren Studiengängen wird weitere Einsicht in das Thema gewonnen. Auf der Basis der Umfrage und Analyse der Abschlussarbeiten ist der Stand der Vermittlung von Informationskompetenz in der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef relativ gut, aber er könnte auch noch mit kleinen Veränderungen verbessert werden. Einige konkrete Empfehlungen zur Verbesserung werden gemacht.
Für Bibliothekare als Informationsspezialisten ist es essentiell, auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu bleiben und sich aus aktuellsten Quellen zu informieren und weiterzubilden. Aber auch die Vernetzung und der Austausch mit anderen fachkundigen Personen sind von Bedeutung. Ein Medium, das beide Aspekte vereint – eine aktuelle Informations- und Weiterbildungsquelle sowie die Möglichkeit der Vernetzung und des Austauschs – stellt das Weblog von und für Bibliothekare dar. In Deutschland besteht ein ausdifferenziertes Angebot bibliothekarischer Weblogs. Zentrale Fragestellung dieser Arbeit ist, ob und in welchem Maße dieses Angebot von deutschen Bibliothekaren angenommen und genutzt, das heißt rezipiert, wird. Dazu wird eine Online-Umfrage durchgeführt, welche über Mailinglisten und einige deutsche bibliothekarische Weblogs verbreitet wird. Zunächst wird das Weblog näher vorgestellt, danach folgt eine Darstellung des Hauptgegenstands dieser Arbeit – dem Fachblog und dessen aktueller Situation im bibliothekarischen Bereich in Deutschland. Nach der Vorstellung der deutschen Bibliobloglandschaft folgt eine Beschreibung des US-amerikanischen Stands von bibliothekarischen Fachblogs um im nächsten Schritt die deutsche mit der US-amerikanischen Situation zu vergleichen. Im weiteren Verlauf werden die Vorgehensweise der Online-Befragung sowie deren Auswertung und die Analyse der Auswertungsergebnisse behandelt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse mit Empfehlungen führt zum Abschluss der Arbeit.
Als Reaktion auf die Verbreitung von webbasierten Tools zu Kommunikation, Kooperation und Kollaboration wurde 2005 der Begriff des E-Learning 2.0, der diverse Facetten und Trends des E-Learning subsumiert, in die Diskussion um neue Modelle der Hochschullehre eingeführt. Durch die Anreicherung der starren Lernmanagementsysteme um Elemente sozialer Netzwerke, Werkzeuge für Kommunikation und Kollaboration, Informations- und Wissensmanagement und Publikationsmöglichkeiten wandeln sich diese zu Lernplattformen oder Lernumgebungen (Virtual Learning Environments), welche die Bildung solcher offener oder geschlossener Learning Communities oder Communities of Practice begünstigen, innerhalb derer informelles Peer-to-Peer-Learning möglich wird. Gleichzeitig zielt "Ne(x)t Generation E-Learning" auf eine Individualisierung des Lernens und sieht den Lernenden als eigenverantwortlichen Akteur, der sich selbständig und selbstbestimmt Kompetenzen aneignen soll. Dieses informelle Lernen über die gesamte Lebensspanne wird durch konventionelle E-Learning-Produkte nicht unterstützt, die dozenten- und instruktionsorientiert formale, sequentielle Lernszenarien vorgeben. Als Antwort auf die Forderung nach individueller Gestaltung des Curriculums und sukzessiver, lebenslanger Aneignung von Kompetenzen etablieren sich sog. Personal Learning Environments, also personalisierte VLEs, die es erlauben, persönliche Lernziele zu verfolgen, indem Tools und Ressourcen selbst zusammengestellt und organisiert werden. Personal Learning Environments sind Basis des kompetenzorientierten E-Learnings. Zur Präsentation der so erworbenen Kompetenzen nach außen, sei es als Teil eines persönlichen Profils, sei es als Leistungsnachweis, werden sog. serverbasierte E-Portfolios angeboten, die aus den PLEs generiert werden können. Werden diese Sammlungen digitaler Artefakte, die einen Lernprozess dokumentieren sollen, innerhalb des Informations- und Kommunikationsraums Hochschule publiziert, kann dies der Wissenskommunikation zwischen Lernenden, also dem sog. Peer-to-Peer-Learning, förderlich sein - sofern die E-Portfolios anderer Studierender als Ressource bzw. Lernobjekt, als "E-Portfolio 2.0" betrachtet werden. Informationskompetenz als Metakompetenz, die den Erwerb fachlicher Kenntnisse überhaupt erst ermöglicht, nimmt unter den zu erwerbenden Kompetenzen eine Schlüsselposition ein und ist eng verknüpft mit Medienkompetenz auf der Input- sowie Präsentationskompetenz auf der Output-Seite. Eine Möglichkeit, die Entwicklung dieser Schlüsselkompetenz zu fördern, ist die Verschriftlichung der Recherchen im Rahmen eines sog. Rechercheportfolios, einer Unterart des Arbeitsportfolios. Die schriftliche Fixierung zwingt nicht nur zur Reflexion des eigenen Informationsprozesses, sondern ermöglicht auch die retrospektive Beurteilung der Effektivität und Effizienz der eigenen Recherchestrategien - oder die Analyse der Recherchestrategien anderer Lernender, sofern die Rechercheportfolios innerhalb einer Learning Community publik gemacht werden. Das Rechercheportfolio wird so zum "Rechercheportfolio 2.0". Das Potential dieses Instruments wird jedoch bislang noch nicht im Kontext der Vermittlung von Informationskompetenz genutzt. Weder Rechercheportfolios "1.0" noch Rechercheportfolios "2.0" sind an Hochschulbibliotheken verbreitet, obwohl es erste Ansätze zum Einsatz dieser zweifellos zukunftsträchtigen Methode gibt. Welche Standards und Qualitätsmerkmale E-Rechercheportfolios aufweisen müssten, um als effektives Mittel zur Vermittlung von Informationskompetenz geeignet zu sein, ist Thema dieser Arbeit.
Dargestellt wird ein Konzept für eine lokale Kooperation kleiner öffentlicher Bibliotheken verschiedener Träger mit einem gemeinsamen WWW-OPAC. Das Konzept wird für eine verbundweite Recherche mit systematischer Sacherschließung durch eine Konkordanzklassifikation, für die Organisation eines lokalen Leihverkehrs und für die Organisation einer teilweise koordinierten Erwerbung entwickelt. Den Rahmen bilden die Funktionen und Leitbilder dieser Bibliotheken und mögliche Modelle für eine Kooperationsarchitektur, für die Software auf dem Markt angeboten wird.
Seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends existieren Virtuelle Fachbibliotheken, die im Rahmen des Programms zur überregionalen Literaturversorgung von der DFG gefördert werden und mit der Verbindung von Nachweis und Zugang zu elektronischen und gedruckten wissenschaftlichen Informationen einen wichtigen Beitrag zur Fachinformationsversorgung für nahezu alle Wissenschaftsbereiche leisten. In dieser Arbeit wird überprüft, in wie fern die Virtuelle Fachbibliothek für die Medizin (Medpilot) die Anforderungen, die in der Literatur an eine Virtuelle Fachbibliothek gestellt werden erfüllt und in welcher Form die einzelnen Module umgesetzt wurden. Nach einer ausführlichen Beschreibung und einer Bewertung der einzelnen enthaltenen Module anhand definierter Kriterien werden Unterschiede zu anderen Angeboten aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet.
E-Learning wird in der universitären Lehre eine zunehmend bedeutendere Rolle spielen. Im Rahmen von Bemühungen um generelle Umstrukturierungen des IKM- Bereichs, wie sie mit Blick auf angloamerikanische Vorbilder auch in Deutschland aufgegriffen worden sind, nehmen auch Bibliotheken im E-Learning-Bereich Aufgaben wahr. Knapp die Hälfte der deutschen Universitätsbibliotheken ist in irgendeiner Form in die universitäre E-Learning-Struktur eingebunden. Die verschiedenen Modelle dafür reichen von der Übernahme des vollen Services über eine strategische Partnerschaft bis hin zu lockeren Kooperationsformen. Insgesamt kann die Bibliothek ihr breites Dienstleistungsportfolio nutzen, um ihre Services in eine E- Learning-Umgebung einzubringen. Diese umfassen die Bereitstellung digitaler Dokumente in elektronischen Semesterapparaten oder Lernmanagementsystemen, die Etablierung der Bibliothek als reellem und virtuellem Lernort, Hilfestellung bei Fragen des Urheberrechts, die Erschließung multimedialer Lernobjekte mit Metadaten und ihre längerfristige Zugänglichmachung sowie die Vermittlung von Informationskompetenz mittels E-Learning-Szenarien wie Blended Learning oder Online-Tutorials. E-Learning bietet der Bibliothek die Möglichkeit, sich als moderner Dienstleister in einer veränderten Hochschul- sowie Medienlandschaft zu positionieren.
Die vorliegende Diplomarbeit vergleicht drei didaktisch-methodische Modelle von Präsenzveranstaltungen zur Vermittlung von Informationskompetenz an Hochschulbibliotheken. Neben den etablierten Konzepten Benutzerschulung und Teaching Library analysiert sie das von der Universitätsbibliothek Kassel entwickelte innovative Modell Learning Library. Die Arbeit untersucht jeweils die lerntheoretischen Grundlagen, das Verständnis von Informationskompetenz, Ziele und Inhalte, didaktische Prinzipien und Methoden. Abschließend bewertet sie, welches Modell hinsichtlich der Förderung des Lebenslangen Lernens zukunftsträchtig ist.
Web 2.0 als markantes Marketingschlagwort und ein Begriff, der viele Assoziationen und Interpretationsmöglichkeiten zulässt, beschreibt die Entwicklungsphase, die das Internet momentan durchläuft. Verbunden mit zahlreichen Anwendungen und Konzepten wie Wikis, Podcasts, Blogs, Social Tagging, Webplattformen, Social Networks und weiteren wesentlichen Elementen vollzieht sich im Internet eine immer stärkere Demokratisierung, die sich in ihren dezentralen Strukturen und zunehmend partizipierten Nutzern zeigt. Die Nutzer selbst verfügen über immer größer werdende Freiräume sowie Möglichkeiten eigene Inhalte zu publizieren, selbstständig zu kommunizieren, zu diskutieren und Inhalte gemeinsam durch die kollektive Zusammenarbeit zu verändern sowie deren Qualität und Vielfältigkeit zu verstärken. Dies hat maßgeblich die Kommunikation und den Austausch von Informationen im Internet verändert und weiterentwickelt. Auch Weblogs1 positionieren sich zunehmend als Bestandteil dieser sich verändernden Medien- und Informationslandschaft als neu entstandenes Instrument zur Kommunikation, Information und Vernetzung. Dabei stellen die zunächst als verlinkende und navigierende Instrumente entstandenen Weblogs innerhalb des Internets heute eine wichtige Form der Auseinandersetzung mit sowohl privaten als auch öffentlichen Themen dar. Entscheidend ist dabei vor allem die sehr subjektive und authentische Darstellung von persönlichen Erlebnissen, jedoch auch die Reflexion politischer und gesellschaftlicher Neuigkeiten sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Medienlandschaft. Besonders die Diskussion über verschiedene sehr breit gefächerte Themenkomplexe sowie der Austausch und die Vernetzung in der so genannten Blogosphäre nehmen dabei einen hohen Stellenwert ein. Wenngleich die Auseinandersetzung mit der eigenen Person vor allem im privaten Bereich auftritt, stellen sich Weblogs im unternehmerischen Bereich zunehmend als wertvolle Instrumente des Marketings und der internen wie externen Kommunikation heraus. Als einfach einzurichtende und leicht handhabende Instrumente werden Weblogs immer stärker in die Ziele und Strategien von Unternehmen mit eingebunden. Aber auch Bibliotheken sind zunehmend auf diesen neuen Bereich des Internets aufmerksam geworden. Anhand eines zunächst einleitenden Kapitels über den Begriff des Web 2.0 im Allgemeinen sowie speziellen Formen und der Darstellung von Weblogs als separat betrachtete Form der Web 2.0-Anwendungen, stellt diese Arbeit die Verwendung von Weblogs in öffentlichen Bibliotheken ins Zentrum der Betrachtung. Neben einer Übersicht über den momentanen Stand von konkreten Anwendungen und der vorliegenden Quellenlage soll eine vergleichende Betrachtung von Beispielen aus Deutschland und den USA anhand einer Analyse konkrete Erkenntnisse verdeutlichen und zeigen, inwieweit Chancen bereits genutzt werden und noch Potenziale bestehen. Abschließend werden diese Ergebnisse in einem eigenständigen Konzept zur Umsetzung einer Bloggingstrategie für öffentliche Bibliotheken dargestellt und in einem Fazit in Zusammenhang mit einem Ausblick auf mögliche, zukünftige Entwicklungen gesetzt.
Semesterapparate gehören in Hochschulbibliotheken seit langer Zeit zur Standardausstattung, die im Semesterapparat aufgestellte Literatur wird gewöhnlich für das Semester von der Ausleihe ausgenommen. Der klassische Semesterapparat enthält dabei neben Literatur zu den Lehrveranstaltungen meist auch einen oder mehrere Ordner mit Kopiervorlagen, etwa Skripten und Übungsaufgaben oder –klausuren. Doch immer wieder fehlen aus den Ordnern die Unterlagen, überstehen das häufige Kopieren nicht oder werden so stark in Anspruch genommen, dass die Studierenden lange auf die Gelegenheit zum Kopieren warten müssen. Durch die umfangreiche Novellierung des Urheberrechtsgesetzes im Jahr 2003 und die mittlerweile selbstverständliche Benutzung von Computertechnologie und Internet haben die Hochschulbibliotheken die Möglichkeit bekommen, den klassischen Semesterapparat um eine virtuelle Variante zu erweitern. Auf diesen Plattformen können Dozenten die für ihre Lehrveranstaltungen benötigten Materialien in elektronischer Form ablegen und so bequem für viele gleichzeitige Zugriffe zur Verfügung stellen. Auch die an vielen Hochschulen bereits im Einsatz befindlichen Lernplattformen und Lernmanagementsysteme eignen sich als Grundlage für virtuelle Semesterapparate.
Die Arbeit thematisiert schwedische Schulbibliotheken, ihre Strukturen, Aufgaben und an sie gestellte pädagogische Anforderungen auch im Zusammenhang mit der Vermittlung von Informationskompetenz, als eine der Kernkompetenzen von Schulbibliotheken. Die Rolle von Schulbibliotheken auf internationaler Ebene wird behandelt. Hierbei wird auf einen möglichen Zusammenhang mit den Ergebnissen der PISA-Studie eingegangen. Mit dem Schulbibliotheksmanifest der UNESCO wird ein international gültiges Grundlagenpapier vorgestellt. Zum besseren Verständnis des Kontextes, in dem schwedische Schulbibliotheken agieren, werden das schwedische Schulwesen, sowie die Entwicklung und Strukturen des schwedischen Bibliothekswesens eingehender behandelt. Im Anschluss daran erfolgt eine ausführliche Beschreibung des schwedischen Schulbibliothekswesens hinsichtlich historischer Entwicklung, Aufgaben, Funktionen und Ausstattung. Es wird betrachtet, welchen Stellenwert die Vermittlung von Informationskompetenz in der schwedischen Schulbibliotheksarbeit hat. Begleitend dazu werden zwei Konzepte zur Vermittlung von Informationskompetenz aus schwedischen Schulbibliotheken näher betrachtet. Zur plastischen Darstellung der gegenwärtigen Situation der schwedischen Schulbibliotheken, werden drei Beispiele für schulbibliothekarische Arbeit aus der Kommune Jönköping genauer vorgestellt, die im Rahmen einer privaten Studienreise besichtigt wurden. Im Anschluss daran wird die Frage erörtert, ob die schwedische Situation modellhaft für Deutschland ist. Zum Schluss werden die Ergebnisse einer im Jahr 2002 veröffentlichten repräsentativen Statistik zur Situation der Schulbibliotheken in Schweden auszugsweise wiedergegeben.
Bibliothek 2.0 : Neue Perspektiven und Einsatzmöglichkeiten für wissenschaftliche Bibliotheken
(2007)
Zunächst als Marketingbegriff geschaffen, ist der Neologismus „Web 2.0“ mittlerweile zum buzzword geworden, dem bis dato jedoch eine konkrete und eindeutige Definition fehlt. Zunehmend erlangt die Thematik des Web 2.0 große Aufmerksamkeit und beinahe täglich entstehen neue Applikationen, Anwendungen und Informationsdienstleistungen, die sich besonders durch eine kollaborative Entstehung und Nutzung von Informationen kennzeichnen – Schlagwörter wären hier u.a. Wikis, Weblogs oder RSS-Feeds. Wissenschaftliche Bibliotheken, die als Zentren von Informationsdienstleistungen dienen, dürfen sich vor dem externen wie internen Gebrauch und der Einbindung der Web 2.0-Techniken in ihre Institutionen nicht verschließen, sondern sollten gerade hier eine Vorreiterrolle einnehmen, um so das Geschehen auf diesem für sie potenziell immer wichtiger werdenden Sektor beeinflussen und mitgestalten zu können. In dieser Arbeit sollen solche wissenschaftlichen Bibliotheken vorgestellt werden, die in Bezug auf Web 2.0-Anwendungen bereits erste Erfahrungen gesammelt haben und nunmehr für weitere wissenschaftliche Bibliotheken eine Vorbildfunktion einnehmen können. Die dargestellten bibliothekarischen Beispiele zeigen, dass eine Wandlung und Anpassung an die neuen Anforderungen – seitens der Bibliotheksnutzer, aber auch und vor allem seitens der Bibliothekare – bereits begonnen hat. Im Einzelnen liegt hierbei das Hauptaugenmerk auf dem Kölner UniversitätsGesamtkatalog (KUG), dem Recommender-System BibTip in Karlsruhe, dem Weblog der UB Mannheim, der LMU München mit ihrer Schnittstelle zu Connotea und der internen Informationsplattform ISIS aus der SULB Saarbrücken. Ausgehend von diesen Beispielen aus der Praxis wird ferner ein genereller Blick gewagt, welche Fakten als Ursache für eine entstehende Bibliothek 2.0 gesehen werden können. Hierbei werden insbesondere die Auskunft, der Schulungskomplex und die Erschließung betrachtet, die von einem Umdenken und einer Umstrukturierung betroffen sein müssen, wobei für diese Einzelbereiche neue Optionen herausgearbeitet werden, durch die sie in besonderem Maß vom Web 2.0 profitieren können.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Jugendbibliothek freestyle der Stadtbüchereien Düsseldorf. Das Konzept zielt auf eine langfristige Kundenbindung jugendlicher Nutzer ab 14 Jahre. Das Projekt und seine Durchführung werden ausführlich vorgestellt. Ferner wird eine Kundenbefragung unter den freestyle-Nutzern durchgeführt. Diese ermittelt die Kundenzufriedenheit und liefert Rückschlüsse auf den Erfolg des Konzepts. Darüber hinaus werden das Freizeit- und Medienverhalten Jugendlicher aufgegriffen und Ursachen für den Wegfall dieser Zielgruppe in Öffentlichen Bibliotheken ermittelt. Zusätzlich verdeutlicht diese Arbeit die zunehmende Bedeutung von Kundenbindung und Marketing für öffentliche Einrichtungen und stellt praktische Kundenbindungsinstrumente aus Wirtschaft und Kultur vor, die als Anregung für ein langfristiges Kundenbindungsprogramm in Öffentlichen Bibliotheken dienen sollen.
Studien belegen, dass das Internet bei der Informationsversorgung der Menschen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Stimmen aus der Forschung fordern eine Präsenz der Bibliotheken am Point-of-Need ihrer Nutzer, also auch im Internet. Während im angloamerikanischen und skandinavischen Raum relativ frühzeitig auf diese Entwicklung reagiert und ein digitaler Auskunftsdienst additiv zur traditionellen Walk-in Auskunft angeboten wurde, ging man in Deutschland lange Zeit recht zögerlich mit diesen neuen Kommunikationswegen um. Mittlerweile lässt sich aber auch hier ein gesteigertes Interesse an der Digitalen Auskunft erkennen. Projekte wurden initiiert und befinden sich zum Teil bereits im Regelbetrieb. In dieser Arbeit soll der Entwicklungsstand der Digitalen Auskunft in Deutschland nachgezeichnet und anhand einer vergleichenden Evaluation in einem internationalen Kontext positioniert werden. Dazu werden die folgenden Verbünde in die Evaluation einbezogen: Die Deutsche Internetbibliothek (D), InfoPoint (D), Virtuelle Auskunft im SWB (D), Biblioteksvagten (DK), Enquire (GB), IPL (USA) und Ask a Librarian/ Florida (USA). Aus der Fachliteratur abgeleitete Standards dienen dabei als Grundlage für einen Kriterienkatalog, der Stärken und Schwächen der Auskunftsverbünde identifizieren soll.
In dieser Diplomarbeit werden die Chancen und Risiken der Creative Commons Lizen-zen (CCL) für das Management von Non-Governmental Organisations (NGOs) aufge-zeigt und untersucht. Das Konzept der Creative Commons Lizenzen wird zunächst in das Spannungsfeld zwischen „geistigem Eigentum“ und „digitaler Allmende“ eingeordnet und ausführlich vorgestellt. In der Betrachtung des NGO-Managements werden die Sta-keholder der Organisationen spezifiziert. Die theoretischen Erkenntnisse der Arbeit ge-ben zusammen mit den Ergebnissen einer Befragung von vier NGO-Verantwortlichen Hinweise, wie eine NGO die Chancen der CCL nutzen und deren Risiken vermeiden kann. Die vorliegende Arbeit liefert neun Hypothesen über dieses weitgehend uner-forschte Untersuchungsgebiet, die sich aus Theorie und Empirie ableiten und hiermit als vorläufig verifiziert betrachtet werden. Zusammenfassend gelangt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Chancen der CCL gegenüber den Risiken überwiegen. Sie stellt aber auch fest, dass eine abschließende Bewertung dieser Faktoren nie losgelöst vom Dialog zwischen der NGO und ihren Stakeholdern erfolgen darf. Deren individuelle Ein-stellung zu einer freien Lizenzierung digitaler Informationsgüter muss die NGO bei der Einführung der CCL stets berücksichtigen. Ferner soll diese Arbeit NGOs und informati-onswissenschaftlich Interessierten Anregungen für den erfolgreichen Umgang mit Infor-mationsgütern und den Einsatz freier Lizenzen geben.
Diese Diplomarbeit beleuchtet die in Deutschland bisher wenig beachtete Thematik der Hörgeschädigten als Bibliotheksbenutzer. Sie beschreibt die Erscheinungsformen und die Verbreitung der Hörschädigung in Deutschland und ihren negativen Einfluss auf die Lese- und Informationskompetenz der Betroffenen. Das Dienstleistungsangebot für Hörgeschädigte in ausländischen und deutschen Bibliotheken wird detailliert beschrieben und verglichen. Anschließend werden die verschiedenen Dienstleistungen im Einzelnen erläutert und ein möglicher Einsatz in deutschen Bibliotheken diskutiert. Als Ergebnis wird festgehalten, dass es in deutschen Bibliotheken, im Gegensatz zu denen im Ausland, kaum spezielle Angebote für Hörgeschädigte gibt. Bibliotheken müssen gezielt Bestandsaufbau betreiben, technische Hilfsmittel zur Verfügung stellen und Hörgeschädigte in das Veranstaltungsangebot integrieren, um so auch dieser Gruppe Medien- und Informationskompetenz zu vermitteln.
Semantische Netze unterstützen den Suchvorgang im Information Retrieval. Sie bestehen aus relationierten Begriffen und helfen dem Nutzer das richtige Vokabular zur Fragebildung zu finden. Eine leicht und intuitiv erfassbare Darstellung und eine interaktive Bedienungsmöglichkeit optimieren den Suchprozess mit der Begriffsstruktur. Als Interaktionsform bietet sich Hypertext mit dem etablierte Point- und Klickverfahren an. Eine Visualisierung zur Unterstützung kognitiver Fähigkeiten kann durch eine Darstellung der Informationen mit Hilfe von Punkten und Linien erfolgen. Vorgestellt werden die Anwendungsbeispiele Wissensnetz im Brockhaus multimedial, WordSurfer der Firma BiblioMondo, SpiderSearch der Firma BOND und Topic Maps Visualization in dandelon.com und im Portal Informationswissenschaft der Firma AGI – Information Management Consultants.
Wie in anderen Marktbranchen sind auch die Bibliotheken als Dienstleistungsanbieter im Informationsmarkt mit Fragen des Qualitätsmanagement konfrontiert. Seit Mitte der neunziger Jahre ist ein Zuwachs der themenbezogenen Fachliteratur zu beobachten. Die Gründe für ein solches Interesse kann man in der Entwicklung des Umfeldes der Bibliotheken finden: 1. Im Kampf um Finanzmittel. 2. In der Entwicklung der speziellen Informationsbedarfe ihrer Kunden. 3. Im Wachstum des Wettbewerbs innerhalb der privaten Wirtschaft so wie auch innerhalb der öffentlichen Bereiche, das die Ermittlung von qualitativen Erfolgsfaktoren erfordert. 4. In der Entwicklung der Technik und der infolgedessen benötigten Anpassung der Abläufe der bibliothekarischen Arbeit, 5. In der Verantwortung bei der Informationsvermittlung in der Gesellschaft. In einem solchen Umfeld sind die Bibliotheken bezüglich der Schaffung von Argumenten zur Rechtfertigung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ihrer Bedeutung (aus gesellschaftlicher, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Perspektive) vor ihren Trägern; bezüglich der öffentlichen Anerkennung und schließlich auch bezüglich der tatsächlichen Erreichung einer exzellenten Leistung (bei der Kundenorientierung, der Optimierung der Geschäftsgänge, der Kooperationsarbeit und der Berücksichtigung der internationalen Standards) weltweit mit der Qualitätsmanagement- und Excellenz-Einführung konfrontiert. In der vorliegenden Arbeit sollen Überlegungen rund um die Einführung eines optimalen Qualitätsmanagements zur Erreichung der Excellenz am Beispiel der Bibliothek des CNIC Carlos III, der Stiftung Nationales Zentrums für die Kardiovaskuläre Forschung, in Madrid (Spanien) dargestellt werden. Diese junge Bibliothek hat sich der Herausforderung gestellt, Excellenz einzuführen. Dafür will sie ein exzellentes Qualitätsmanagement aufbauen. Diese Arbeit versucht die zwei aktuellen Qualitätsmanagementstrategien hinsichtlich ihrer Eignung für ihre Einführung in der Bibliothek des CNIC Carlos III zu untersuchen und sie der Bibliotheksleitung darzustellen. Man könnte sie dann als Beitrag für den ersten Schritt zur Umsetzung einer Philosophie bzw. Strategie eines Qualitätsmanagements in der Bibliothek des CNIC Carlos III verstehen. Diese Arbeit hat eine Praxis-Orientierung; deswegen wurde das Thema hauptsächlich anhand aktueller praxisnaher Literatur, Erfahrungsberichte und Personalgespräche erarbeitet. Darüber hinaus wurden im Hintergrund Grundmerkmale der Bibliothek, des CNIC Carlos III, immer berücksichtigt: Ihre Trägerschaft, ihre Größe, ihr Forschungsfeld und ihr Konzept als digitale Bibliothek.