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Diese Veröffentlichung basiert auf einem Vortrag an dem Forschungsinstitut für Privatversicherungsrecht (Leitung Univ.-Prof. Dr. Michael Gruber) der Universität Salzburg am 7. Januar 2020. Zunächst erfolgte ein kurzer Überblick über die – aus juristischer Sicht vielleicht interessanten – Rückversicherungsaspekte von Solvency II. Anschließend wurden die Organisation und Durchführung von Schiedsgerichtsverfahren in der Rückversicherung erläutert sowie deren Vereinbarung in Rückversicherungsverträgen. Als ein fiktives Beispiel für Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahren wurde die fehlende Vereinbarung des für die Rückversicherungsvertragsbeziehung geltenden Rechts gewählt. An dieser Fragestellung wurden die unterschiedlichen Vorgehensweisen eines Gerichts beziehungsweise eines Schiedsgerichtsverfahrens diskutiert. Insbesondere wären in den beiden Verfahren diametral entgegengesetzte Entscheidungen zu erwarten. Im Hauptteil des Vortrags wurden dann die Hurricane-Ereignisse Harvey, Irma und Maria („HIM“) in 2017 adressiert: Verlauf, Schäden, jeweilige Besonderheiten, unterschiedliche Kommunikation gegenüber Öffentlichkeit und Investoren durch einzelne Rückversicherer, Auswirkungen auf die Dividendenpolitik und vieles andere mehr. Danach wurde anhand der Schadenereignisse in den Folgejahren und der uneinheitlichen Renewals seit 2017 in Erst- und Rückversicherung sowie Retrozession die These plausibilisiert,dass der Rückversicherungszyklus spätestens seit HIM ausgesetzt ist. Zur Abrundung wurden die – ebenfalls uneinheitlichen – jeweiligen Entwicklungen von traditionaler Rückversicherung und dem Alternative Risk Transfer durch Insurance Linked Securities gegenübergestellt. Die Volatilität der Rückversicherungsmärkte wird die Akteure sicherlich auch weiterhin in Atem halten – und dem Beobachter die Möglichkeit zu Analyse und Kommentierung.
Proceedings des Researchers‘ Corner zur 13. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung 2020
(2020)
Am 26. Juni 2020 fand die 13. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung
statt. Durch Covid-19 bedingt fand in diesem Jahr die Veranstaltung online statt.
Etwa 80 Repräsentanten der in dem Förderkreis mitwirkenden (Rück-)
Versicherungsunternehmen und Gäste nahmen daran teil. Im Rahmen der
Jahrestagung wurde zum sechsten Mal der Researchers‘ Corner durchgeführt, in
dessen Verlauf die sieben wissenschaftlichen Forscher*innen der Kölner
Forschungsstelle Rückversicherung je einen Vortrag zu dem jeweils bearbeiteten
Forschungsprojekt 2020 hielten.
In drei Sessions – mit je 2-3 parallel Vorträgen mit Poster – wurden die wichtigsten
Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen der Kölner Forschungsstelle
Rückversicherung präsentiert und diskutiert. Die Heterogenität der vorgetragenen
Themen spiegelt die Verzahnung der Kölner Forschungsstelle mit der
Rückversicherungspraxis wider.
Während des Kurzvortrags wird auf rückversicherungsrelevante Aspekte von Ökosystemen im Bereich Automotive und Mobility eingegangen. Hierzu werden insbesondere folgende Aspekte betrachtet: Die Definition und Beschreibung der Rollen innerhalb eines Ökosystems unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Versicherungsunternehmen; Status und mögliche Treiber von sich verändernden Ökosystemen im Bereich
Automotive und Mobility; Möglichkeiten der strategischen Positionierung für Rückversicherungsunternehmen.
Um diesen Mangel an Daten zu Cyber-Risiken entgegenzuwirken und um den Status Quo der Datenverfügbarkeit von Cyber-Risiken zu überprüfen, wurde um Rahmen dieser Forschung eine systematische Übersicht angefertigt, um Stakeholder von Cyber-Risiken
eine Datenbank von öffentlich zugänglichen Daten zu Cyber-Risiken und Cybersecurity zur Verfügung zu stellen. Im Fokus dieser Untersuchung standen Datensätze, welche in der akademischen Literatur verwendet wurden.
Die Gefahr „Cyber“ wird in der Erst- und Rückversicherungswirtschaft als Wachstumssparte weltweit angesehen und entwickelt sich seit den letzten fünf Jahren dynamischer als jede andere Gefahr. Dieses wichtige Thema beschäftigt sowohl Erst- und Rückversicherungsunternehmen
in allen Bereichen. Mit Hilfe von Serviceleistungen (zum Beispiel mit Präventionen, risikogerechten Pricing-Modellen und Schadenbearbeitungen) bietet sich für die
Rückversicherungswirtschaft ein weltweiter Wachstumsmarkt. Die Komplexität der Cyber Gefahr und die sich entwickelnde Natur des Risikos bringen vielfältige Herausforderungen bei der Gestaltung von Versicherungsprodukten, beim Underwriting, beim Risikomanagement und bei der Kumulkontrolle mit sich - sowohl für Erst- als auch Rückversicherungsgesellschaften. Eine korrekte Cyber-Risikobewertung ist daher unabdingbar
und der richtige Ansatz muss stets weiterentwickelt werden. Insbesondere die Vielfältigkeit eines Cyber Events ist hierbei zu berücksichtigen. So können für Erst- und Rückversicherungsunternehmen nicht nur Kosten für Datenverluste entstehen, sondern auch Kosten für Rekonstruktionen der IT-Infrastruktur, Kosten für Netzwerk- und Betriebsunterbrechungen, Kosten für das Krisenmanagement, Kosten für das Reputationsrisiko, als auch Kosten für Haftpflichtansprüche Dritter.
Das diesjährige Forschungsthema befasst sich mit dem Allokationsmechanismus im Rückversicherungsmarkt und den potentiellen Nachteilen, die daraus entstehen können. Somit lässt sich das Vorhaben in die Disziplin „Marktdesign“ einordnen, welches auf Mikroökonomie und Spieltheorie aufbaut. Im weiteren Verlauf wird zunächst der theoretische Rahmen abgesteckt und in den Rückversicherungs-Kontext gesetzt. Im zweiten Teil wird es einen Ein- und Ausblick in aktuelle Forschungsfragen gegeben.
In der Ausarbeitung wurde sich mit den Nachhaltigkeitsrisiken aus dem BaFin Merkblatt in Bezug auf das Risikomanagement beschäftigt. Die Nachhaltigkeitsrisiken (ESG Risiken) sind in die drei Bereiche „Environment“, „Social“ und „Governance“ zu
unterteilen. Der potentiell größte Bereich „Environment“ unterteilt sich wiederum in Physische Risiken und Transitionsrisiken. Physische Risiken beschreiben die möglichen Auswirkungen durch Extremwettereignisse und transitorische Risiken sind solche, welche sich durch den Umschwung in eine kohlenstoffarme Wirtschaft ergeben können (beispielweise durch politische Entscheidungen oder technologische Entwicklungen). Das Merkblatt ist laut der BaFin ein „Kompendium unverbindlicher Verfahrensweisen“ und die zu treffenden Maßnahmen der Unternehmen sollen sich an Art, Höhe und Komplexität der Risiken ausrichten (Proportionalitätsprinzip).
In dieser Präsentation stelle ich kurz mein Forschungsprojekt vor: Die Auswirkungen von Covid-19 auf die chinesische Versicherungs- und Rückversicherungsbranche.
Ich erläutere ein wenig die Hintergründe, gebe einen Überblick über die makroökonomischen Auswirkungen und gehe im Anschluss detaillierter auf die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Branchensegmente ein. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die Branche für die Zeit nach Covid-19.
Die Funktionsweise von Auktionen und deren Einsatz in verschiedenen Wirtschaftszweigen ist bereits gut dokumentiert. Auch die Platzierung von Rückversicherung erfolgt bereits in kleinem Rahmen mittels Auktionen. Warum ist es daher wichtig dieses bereits recht gut untersuchte Feld erneut zu betrachten? Für die Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate wurden die beiden Wissenschaftler Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson der Stanford University 2020 mit dem Wirtschaftsnobelpreis geehrt. Bei der Platzierung von Rückversicherung zeichnet sich ein Trend zur Automatisierung ab. Verschiedene InsurTechs und Marktinitiativen wie B3i und Ritablock beschäftigen sich in diesem Sinne mit verschiedenen Anwendungsfeldern der Blockchain-Technologie. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld sowie der bestehende Wettbewerbs- und Kostendruck der Erstversicherer führt dazu, dass Versicherer nach Einsparpotenzialen suchen. Die Auktionen erweisen sich in vielen Bereichen der Wirtschaft als Erfolgsmodell, z.B.
bei der Vergabe von Mobilfunkfrequenzen, Subventionen für Windparks oder der Preisfindung von Energiepreisen.
Proceedings des Researchers‘ Corner zur 14. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung 2021
(2021)
Am 25. Juni 2021 fand die 14. Jahrestagung des Förderkreises Rückversicherung statt. Durch Covid-19 bedingt fand in diesem Jahr die Veranstaltung wieder im Online-Format statt. Etwa 90 Repräsentanten der in dem Förderkreis mitwirkenden (Rück-) Versicherungsunternehmen und Gäste nahmen daran teil. Im Rahmen der Jahrestagung wurde zum siebten Mal der Researchers‘ Corner durchgeführt, in dessen Verlauf die sieben wissenschaftlichen Forscher*innen der Kölner
Forschungsstelle Rückversicherung je einen Vortrag zu dem jeweils bearbeiteten Forschungsprojekt 2021 hielten. In drei Sessions wurden die wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen der Kölner Forschungsstelle Rückversicherung präsentiert und diskutiert. Die Heterogenität der vorgetragenen Themen spiegelt die Verzahnung der Kölner Forschungsstelle mit der Rückversicherungspraxis wider.