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An der Schwelle in ein überwiegend digitales Informationszeitalter stößt das in der „Printwelt“ fest etablierte Publikationsmodell des wissenschaftlichen Zeitschriftenverlages immer mehr an seine Grenzen. Dies ist nicht nur auf das enorme Potenzial der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien des 21. Jahrhunderts zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmende Konzentration im wissenschaftlichen Verlagswesen, die eine „Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung“ ausgelöst hat. Vor diesem Hintergrund haben sich in den letzten Jahren verschiedene Formen des elektronischen Publizierens herausgebildet, welche die Akteure des wissenschaftlichen Publikationswesens zwingen, sich neu zu positionieren. Dies gilt insbesondere für die wissenschaftlichen Bibliotheken, die ihr klassisches Konzept von Bestandsaufbau, -erschließung und -vermittlung dringend modifizieren müssen. Gleichzeitig bietet die derzeitige Umbruchsituation den Bibliotheken aber auch die Chance, künftig eine aktivere Rolle zu spielen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die neuen Möglichkeiten, die sich durch die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien ergeben, vor allem im Hinblick auf eine Neupositionierung der Bibliotheken im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens, auszuloten. Im Mittelpunkt der Analyse stehen dabei die STM-Disziplinen und der wissenschaftliche Zeitschriftenmarkt, weil in diesem Bereich angesichts der zunehmend ausufernden „Zeitschriftenkrise“ der größte Handlungsbedarf besteht.
Welchen Stellenwert hat philosophische Literatur für Kinder und Jugendliche zu Beginn der Informationsgesellschaft und zum Ende dieses Jahrtausends? Macht es nicht wesentlich mehr Sinn, eine Computerzeitschrift zu abonnieren ? Oder kommt der Philosophie im Zeitalter der Bits und Bytes doch noch eine Bedeutung zu? In unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft muß die Entwicklung eines stabilen Ichs ein grundlegendes Erziehungsziel sein. Die Identitätsfindung hat aber ganz unmittelbar etwas damit zu tun, was man als "philosophische Fragestellungen" bezeichnen kann. Soziale und politische Mündigkeit sind nicht losgelöst zu sehen von den Fragen : Wer bin ich ? Welche Werte habe ich? Angesichts der Informationsflut in unserer Mediengesellschaft wird es immer schwieriger, seinen eigenen Standpunkt zu finden. In diesem Zusammenhang ist nicht nur der Zugang zu Information wichtig, sondern auch die Fähigkeit, diese Informationen kritisch zu hinterfragen. Um scheinbar Selbstverständliches und Alltägliches einordnen und seine Bedeutung kritisch bewerten zu können, muß man die Fähigkeit zur Reflexion und Selbstreflexion erworben haben. Damit bewegt man sich aber schon auf dem Gebiet der Philosophie. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, in einem theoretischen Teil eine Übersicht über die Geschichte und die verschiedenen Richtungen der Kinderphilosophie zu geben. Anhand eines ausgewählten Beispiels ("Sofies Welt" von Jostein Gaarder) soll dann in einem zweiten Teil ein Bezug zwischen einem literarischen Bestseller aus dem bibliothekarischen Grundbestand und kinderphilosophischen Aspekten hergestellt werden. In einem dritten, praxisnahen Teil möchte ich untersuchen, in welchem Grad der große Verkaufserfolg dieses Buches sich als Bekanntheitsgrad in einer bestimmten Altersgruppe (10. Jahrgangsstufe) widerspiegelt.
Web 2.0 als markantes Marketingschlagwort und ein Begriff, der viele Assoziationen und Interpretationsmöglichkeiten zulässt, beschreibt die Entwicklungsphase, die das Internet momentan durchläuft. Verbunden mit zahlreichen Anwendungen und Konzepten wie Wikis, Podcasts, Blogs, Social Tagging, Webplattformen, Social Networks und weiteren wesentlichen Elementen vollzieht sich im Internet eine immer stärkere Demokratisierung, die sich in ihren dezentralen Strukturen und zunehmend partizipierten Nutzern zeigt. Die Nutzer selbst verfügen über immer größer werdende Freiräume sowie Möglichkeiten eigene Inhalte zu publizieren, selbstständig zu kommunizieren, zu diskutieren und Inhalte gemeinsam durch die kollektive Zusammenarbeit zu verändern sowie deren Qualität und Vielfältigkeit zu verstärken. Dies hat maßgeblich die Kommunikation und den Austausch von Informationen im Internet verändert und weiterentwickelt. Auch Weblogs1 positionieren sich zunehmend als Bestandteil dieser sich verändernden Medien- und Informationslandschaft als neu entstandenes Instrument zur Kommunikation, Information und Vernetzung. Dabei stellen die zunächst als verlinkende und navigierende Instrumente entstandenen Weblogs innerhalb des Internets heute eine wichtige Form der Auseinandersetzung mit sowohl privaten als auch öffentlichen Themen dar. Entscheidend ist dabei vor allem die sehr subjektive und authentische Darstellung von persönlichen Erlebnissen, jedoch auch die Reflexion politischer und gesellschaftlicher Neuigkeiten sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Medienlandschaft. Besonders die Diskussion über verschiedene sehr breit gefächerte Themenkomplexe sowie der Austausch und die Vernetzung in der so genannten Blogosphäre nehmen dabei einen hohen Stellenwert ein. Wenngleich die Auseinandersetzung mit der eigenen Person vor allem im privaten Bereich auftritt, stellen sich Weblogs im unternehmerischen Bereich zunehmend als wertvolle Instrumente des Marketings und der internen wie externen Kommunikation heraus. Als einfach einzurichtende und leicht handhabende Instrumente werden Weblogs immer stärker in die Ziele und Strategien von Unternehmen mit eingebunden. Aber auch Bibliotheken sind zunehmend auf diesen neuen Bereich des Internets aufmerksam geworden. Anhand eines zunächst einleitenden Kapitels über den Begriff des Web 2.0 im Allgemeinen sowie speziellen Formen und der Darstellung von Weblogs als separat betrachtete Form der Web 2.0-Anwendungen, stellt diese Arbeit die Verwendung von Weblogs in öffentlichen Bibliotheken ins Zentrum der Betrachtung. Neben einer Übersicht über den momentanen Stand von konkreten Anwendungen und der vorliegenden Quellenlage soll eine vergleichende Betrachtung von Beispielen aus Deutschland und den USA anhand einer Analyse konkrete Erkenntnisse verdeutlichen und zeigen, inwieweit Chancen bereits genutzt werden und noch Potenziale bestehen. Abschließend werden diese Ergebnisse in einem eigenständigen Konzept zur Umsetzung einer Bloggingstrategie für öffentliche Bibliotheken dargestellt und in einem Fazit in Zusammenhang mit einem Ausblick auf mögliche, zukünftige Entwicklungen gesetzt.
Diese Diplomarbeit beleuchtet die in Deutschland bisher wenig beachtete Thematik der Hörgeschädigten als Bibliotheksbenutzer. Sie beschreibt die Erscheinungsformen und die Verbreitung der Hörschädigung in Deutschland und ihren negativen Einfluss auf die Lese- und Informationskompetenz der Betroffenen. Das Dienstleistungsangebot für Hörgeschädigte in ausländischen und deutschen Bibliotheken wird detailliert beschrieben und verglichen. Anschließend werden die verschiedenen Dienstleistungen im Einzelnen erläutert und ein möglicher Einsatz in deutschen Bibliotheken diskutiert. Als Ergebnis wird festgehalten, dass es in deutschen Bibliotheken, im Gegensatz zu denen im Ausland, kaum spezielle Angebote für Hörgeschädigte gibt. Bibliotheken müssen gezielt Bestandsaufbau betreiben, technische Hilfsmittel zur Verfügung stellen und Hörgeschädigte in das Veranstaltungsangebot integrieren, um so auch dieser Gruppe Medien- und Informationskompetenz zu vermitteln.
Seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends existieren Virtuelle Fachbibliotheken, die im Rahmen des Programms zur überregionalen Literaturversorgung von der DFG gefördert werden und mit der Verbindung von Nachweis und Zugang zu elektronischen und gedruckten wissenschaftlichen Informationen einen wichtigen Beitrag zur Fachinformationsversorgung für nahezu alle Wissenschaftsbereiche leisten. In dieser Arbeit wird überprüft, in wie fern die Virtuelle Fachbibliothek für die Medizin (Medpilot) die Anforderungen, die in der Literatur an eine Virtuelle Fachbibliothek gestellt werden erfüllt und in welcher Form die einzelnen Module umgesetzt wurden. Nach einer ausführlichen Beschreibung und einer Bewertung der einzelnen enthaltenen Module anhand definierter Kriterien werden Unterschiede zu anderen Angeboten aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet.
Semesterapparate gehören in Hochschulbibliotheken seit langer Zeit zur Standardausstattung, die im Semesterapparat aufgestellte Literatur wird gewöhnlich für das Semester von der Ausleihe ausgenommen. Der klassische Semesterapparat enthält dabei neben Literatur zu den Lehrveranstaltungen meist auch einen oder mehrere Ordner mit Kopiervorlagen, etwa Skripten und Übungsaufgaben oder –klausuren. Doch immer wieder fehlen aus den Ordnern die Unterlagen, überstehen das häufige Kopieren nicht oder werden so stark in Anspruch genommen, dass die Studierenden lange auf die Gelegenheit zum Kopieren warten müssen. Durch die umfangreiche Novellierung des Urheberrechtsgesetzes im Jahr 2003 und die mittlerweile selbstverständliche Benutzung von Computertechnologie und Internet haben die Hochschulbibliotheken die Möglichkeit bekommen, den klassischen Semesterapparat um eine virtuelle Variante zu erweitern. Auf diesen Plattformen können Dozenten die für ihre Lehrveranstaltungen benötigten Materialien in elektronischer Form ablegen und so bequem für viele gleichzeitige Zugriffe zur Verfügung stellen. Auch die an vielen Hochschulen bereits im Einsatz befindlichen Lernplattformen und Lernmanagementsysteme eignen sich als Grundlage für virtuelle Semesterapparate.
Semantische Netze unterstützen den Suchvorgang im Information Retrieval. Sie bestehen aus relationierten Begriffen und helfen dem Nutzer das richtige Vokabular zur Fragebildung zu finden. Eine leicht und intuitiv erfassbare Darstellung und eine interaktive Bedienungsmöglichkeit optimieren den Suchprozess mit der Begriffsstruktur. Als Interaktionsform bietet sich Hypertext mit dem etablierte Point- und Klickverfahren an. Eine Visualisierung zur Unterstützung kognitiver Fähigkeiten kann durch eine Darstellung der Informationen mit Hilfe von Punkten und Linien erfolgen. Vorgestellt werden die Anwendungsbeispiele Wissensnetz im Brockhaus multimedial, WordSurfer der Firma BiblioMondo, SpiderSearch der Firma BOND und Topic Maps Visualization in dandelon.com und im Portal Informationswissenschaft der Firma AGI – Information Management Consultants.
Ausgehend von einer kurzen Darstellung des deutschen bibliothekarischen Interesses an Frankreich seit den Achtzigerjahren gibt die Arbeit einen Überblick über den aktuellen Stand der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bibliothekswesen. Vorgestellt werden insbesondere Kooperationen und Partnerschaften von Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken und anderen bibliothekarischen Einrich-tungen sowie Austauschprogramme. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf den Aktivitäten von Einrichtungen der Grenzregionen, da die deutsch-französische (z.T. auch trinationale) Zusammenarbeit hier verhältnismäßig stark ausgeprägt ist: Bereits Ende der Achtziger- / Anfang der Neunzigerjahre wurden Biblio 3 und die Arbeitsgruppe Bibliotheken von EUCOR (Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten) gegründet. Noch im Aufbau befinden sich die Kooperation des Interregionalen Arbeitskreises sowie die von biblio 2. Außerhalb der Grenzregionen fällt die Bilanz dagegen schlecht aus: Kooperationen zwischen deutschen und französischen Bibliotheken sind dort allenfalls punktuell vorhanden, und auch im Rahmen der bibliothekarischen Austauschprogramme werden derzeit keine Austausche zwischen deutschen und französischen Bibliothekaren durchgeführt. Untersucht werden deshalb die für diese Situation verantwortlichen Hindernisse und Schwierigkeiten, die bei der bibliothekarischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich auch in den Grenzregionen auftreten. Aus diesen werden abschließend diejenigen Faktoren abgeleitet, die maßgeblich zu einer Aufnahme von Kontakten und zum Erfolg einer Kooperation beitragen. Weiterhin wird verdeutlicht, aus welchen Gründen eine Zusammenarbeit mit Frankreich trotz aller Probleme angestrebt werden sollte.
Seit fast 20 Jahren beschäftigt man sich im Bibliothekswesen zunehmend mit dem Thema Qualitätsmanagement. Besonders im Bereich der öffentlichen Bibliotheken hat es dahin gehend viele Entwicklungen und Projekte gegeben. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wird zunächst die vorangegangene bibliothekshistorische Entwicklung und der Einfluss der Verwaltungsmodernisierung dargestellt. Es folgt die Definition für Qualität von bibliothekarischen Dienstleistungen und ein kurzer Abriss über die Entstehung von Qualitätsmanagement. Um die Funktionsweisen und Instrumente des Qualitätsmanagements zu verdeutlichen, schließt dieser Teil mit einer Vorstellung der wichtigsten und relevanten Qualitätsmanagement-Systeme ab. Im zweiten Teil widmet sich die Arbeit der Beschreibung von bundesweiten Qualitätsmanagement-Aktivitäten in öffentlichen Bibliotheken. Aus diesem Kontext heraus folgt eine Darstellung nennenswerter Qualitätsmanagement-Projekte in einer Übersicht. Aus den aufgeführten Projekten lassen sich drei groß angelegte, aktuelle Projekte in den Ländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt herausstellen. Diese Projekte werden einzeln vorgestellt und mit den Ergebnissen aus Befragungen ergänzt. Eine Vergleichstabelle stellt abschließend die Eigenschaften der angewandten Modelle gegenüber und soll ihre Vor- und Nachteile abbilden.
Im Jahr 2007 wurden die „Ethischen Grundsätzen für Bibliotheks- und Informationsberufe“ in Deutschland verfasst. Es handelt sich hier um einen beruflichen Verhaltenskodex, der Richtlinien für angemessenes Verhalten für Bibliotheksbeschäftigte vorgibt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, aus welchen Gründen und in welchen Verfahren der Ethikkodex erstellt wurde. Weiterhin werden der Stand der Diskussion und die öffentliche Wahrnehmung des Kodexes innerhalb des deutschen Bibliothekswesens untersucht. Eine inhaltliche Analyse stellt fest, welche Kernaussagen innerhalb des Kodexes getroffen werden. Der deutsche Ethikkodex wird in Bezug auf Entstehung und Inhalt exemplarisch mit Ethikkodizes aus den USA und Estland verglichen. Dieser Vergleich ermöglicht es, Rückschlüsse darüber zu ziehen, inwieweit der Inhalt gelungen und der Entstehungsprozess nachvollziehbar ist und an welchen Stellen Überarbeitungsbedarf erkennbar ist.