020 Bibliotheks- und Informationswissenschaft
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Der Begriff Web2.0 ist ein Internetschlagwort unserer Zeit und wird in der Gesellschaft mittlerweile beinahe inflationär gebraucht. Welche Möglichkeiten sich hinter diesem Begriff verbergen kann kaum in einem Satz zusammengefasst werden. Sicher ist jedoch, dass gerade dieses Onlineinstrument für Bibliotheken eine enorme Chance bietet, sich in einem neuen Kontext seinen gegenwärtigen und zukünftigen Benutzern darzustellen. In dieser Arbeit, die in Kooperation mit der Kölner Musemsbibliothek (KMB) entstand, werden Konzepte von Web2.0 - Anwendungen für den Typus der Museumsbibliothek mit Hauptaugenmerk auf die Spezifika der KMB entwickelt. Nach Untersuchung der Voraussetzungen, wie einer Mitarbeiterbefragung der Kölner Museumsbibliothek, wird zunächst auf das Internet, seine Funktionsweise und die sich daraus entwickelten Web2.0 - Anwendungen eingegangen. Darauf folgen Beispiele aus Museen in den USA und Großbritannien, die schon eine große Bandbreite von Möglichkeiten aufzeigen. Im Anschluss wird diskutiert, welche Anwendungen für die KMB zu empfehlen sind und unter Berücksichtigung ihrer Ressourcen umgesetzt werden können. Ob und welche Anwendungen realisiert werden können liegt in der Verantwortung der Leitung der Kölner Musemsbibliothek. Diese Arbeit kann lediglich als Hilfestellung bei der Findung eines neuen und modernen Ansatzes im Dienstleistungsangebot der Bibliothek und ihrer Mitarbeiter verstanden werden.
Web 2.0 als markantes Marketingschlagwort und ein Begriff, der viele Assoziationen und Interpretationsmöglichkeiten zulässt, beschreibt die Entwicklungsphase, die das Internet momentan durchläuft. Verbunden mit zahlreichen Anwendungen und Konzepten wie Wikis, Podcasts, Blogs, Social Tagging, Webplattformen, Social Networks und weiteren wesentlichen Elementen vollzieht sich im Internet eine immer stärkere Demokratisierung, die sich in ihren dezentralen Strukturen und zunehmend partizipierten Nutzern zeigt. Die Nutzer selbst verfügen über immer größer werdende Freiräume sowie Möglichkeiten eigene Inhalte zu publizieren, selbstständig zu kommunizieren, zu diskutieren und Inhalte gemeinsam durch die kollektive Zusammenarbeit zu verändern sowie deren Qualität und Vielfältigkeit zu verstärken. Dies hat maßgeblich die Kommunikation und den Austausch von Informationen im Internet verändert und weiterentwickelt. Auch Weblogs1 positionieren sich zunehmend als Bestandteil dieser sich verändernden Medien- und Informationslandschaft als neu entstandenes Instrument zur Kommunikation, Information und Vernetzung. Dabei stellen die zunächst als verlinkende und navigierende Instrumente entstandenen Weblogs innerhalb des Internets heute eine wichtige Form der Auseinandersetzung mit sowohl privaten als auch öffentlichen Themen dar. Entscheidend ist dabei vor allem die sehr subjektive und authentische Darstellung von persönlichen Erlebnissen, jedoch auch die Reflexion politischer und gesellschaftlicher Neuigkeiten sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Medienlandschaft. Besonders die Diskussion über verschiedene sehr breit gefächerte Themenkomplexe sowie der Austausch und die Vernetzung in der so genannten Blogosphäre nehmen dabei einen hohen Stellenwert ein. Wenngleich die Auseinandersetzung mit der eigenen Person vor allem im privaten Bereich auftritt, stellen sich Weblogs im unternehmerischen Bereich zunehmend als wertvolle Instrumente des Marketings und der internen wie externen Kommunikation heraus. Als einfach einzurichtende und leicht handhabende Instrumente werden Weblogs immer stärker in die Ziele und Strategien von Unternehmen mit eingebunden. Aber auch Bibliotheken sind zunehmend auf diesen neuen Bereich des Internets aufmerksam geworden. Anhand eines zunächst einleitenden Kapitels über den Begriff des Web 2.0 im Allgemeinen sowie speziellen Formen und der Darstellung von Weblogs als separat betrachtete Form der Web 2.0-Anwendungen, stellt diese Arbeit die Verwendung von Weblogs in öffentlichen Bibliotheken ins Zentrum der Betrachtung. Neben einer Übersicht über den momentanen Stand von konkreten Anwendungen und der vorliegenden Quellenlage soll eine vergleichende Betrachtung von Beispielen aus Deutschland und den USA anhand einer Analyse konkrete Erkenntnisse verdeutlichen und zeigen, inwieweit Chancen bereits genutzt werden und noch Potenziale bestehen. Abschließend werden diese Ergebnisse in einem eigenständigen Konzept zur Umsetzung einer Bloggingstrategie für öffentliche Bibliotheken dargestellt und in einem Fazit in Zusammenhang mit einem Ausblick auf mögliche, zukünftige Entwicklungen gesetzt.